Whirlpool-Dermatitis
Synonym: Pseudomonas-Follikulitis, Hot-Tub-Dermatitis
Englisch: hot tub dermatitis, hot tub folliculitis
Definition
Die Whirlpool-Dermatitis ist eine Infektionskrankheit der Haut nach Kontakt mit Pseudomonas-kontaminiertem Wasser.
Ätiologie
Die Whirlpool-Dermatitis wird meist durch das Bakterium Pseudomonas aeruginosa ausgelöst, welches in Wasserleitungen persistieren und insbesondere in Whirlpools zur Infektion des Menschen führen kann. Prädisponierende Faktoren sind:
- hohe Wassertemperatur
- Wasserturbulenzen mit Luftuntermischungen
- niedriger Chlorgehalt des Wassers
Symptome
Die Whirlpool-Dermatitis zeigt sich als makulopapulöses Exanthem (v.a. am lateralen Stamm) mit juckenden, follikulären, roten Papeln und z.T. Pusteln. Weitere assoziierte Manifestationen sind Fieber, Pharyngitis, Konjunktivitis, Mastitis sowie eine regionäre Lymphadenopathie.
Selten können auch schmerzhafte Papeln und Knoten palmar und/oder plantar auftreten.
Diagnostik
Das klinische Bild im anamnestischen Zusammenhang ist diagnoseweisend. Durch einen Abstrich kann versucht werden, Pseudomonas aeruginosa nachzuweisen.
Differenzialdiagnosen
- Miliaria
- Skabies
- Prurigo simplex subacuta
- Varizellen und andere Virusexantheme
- weitere Pyodermien (z.B. superfizielle Follikulitis)
Therapie
Eine einheitliche Therapieempfehlung gibt es derzeit (2025) nicht. Die Whirlpool-Dermatitis heilt meist nach 1 bis 2 Wochen folgenlos und spontan ab. Lokale Antiseptika, Essigumschläge und/oder Antipruriginosa können die Symptomatik lindern, beeinflussen den Krankheitsverlauf aber nicht entscheidend. In ausgeprägteren Fällen kann eine topische antibiotische Therapie mit Gentamicin-Lotionen (0,2 %) oder -Cremes erfolgen. Dabei muss man das Risiko einer Allergisierung abwägen, die einen späteren Einsatz des Wirkstoffs bei vital gefährlichen Infektionen unmöglich macht.
Bei immunsupprimierten Patienten ist in der Regel eine systemische Antibiotikagabe notwendig, bestenfalls nach vorheriger Resistenzbestimmung. Erreger wie Pseudomonas aeruginosa können aufgrund ihrer zahlreichen Resistenzen die Wirkstoffauswahl verkomplizieren. Eingesetzt wird zum Beispiel Ciprofloxacin, in schweren Fällen auch Ceftazidim oder Tobramycin.
Literatur
- Altmeyer Enzyklopädie, abgerufen am 11.09.2019
- Sterry W, Burgdorf W, Worm M; Checkliste Dermatologie; Hrsg. 7. Auflage. Stuttgart: Thieme; 2014. doi:10.1055/b-003-125808