Pyodermie
Englisch: skin infection, pyodermia
Definition
Als Pyodermie bezeichnet man die Infektion der Haut und Hautanhangsgebilde mit Bakterien, in der Regel Staphylokokken oder Streptokokken, mit typischen Entzündungszeichen und unter Bildung von Eiter.
ICD10-Code: L08.0
Pathologie
Die Pyodermie-verursachenden Bakterien leben auch bei gesunden Menschen und auch bei Tieren physiologischer Weise auf der Haut. Die Krankheit entsteht erst, wenn auslösende Faktoren hinzukommen, z.B. Immunschwäche, Immunsuppression, allergische Hauterkrankungen, hormonelle Erkrankungen, etc.
Die Pyodermie kann prinzipiell jede Körperregion betreffen. Es können nur oberflächliche Schichten der Cutis, aber auch tiefe Schichten (Subkutis) befallen werden.
Besondere Formen der Pyodermie sind:
- Pyoderma faciale: Krankheitsbild das mit Acne conglobata vergleichbar ist, Pustelbildung und Abszesse im Bereich des Gesichts, meist bei jungen Frauen
- Pyoderma gangraenosum: chronisch-progrediente Ulzeration mit brennendem Schmerz.
- Pyodermia chancriformis: klinisches Erscheinungsbild erinnert an einen syphilitischen Primäraffekt.
Diagnostik
Klinische Untersuchung und mikroskopische mikrobielle Untersuchung.
Therapie
Lokaltherapie
Die Pyodermie wird mit lokalen Antibiotika, z.B. Fusidinsäure, in Form von Creme oder Salben, therapiert. Ferner können desinfizierende Umschläge, z.B. mit PVP-Jod-Lösung, zum Einsatz kommen.
Systemische Therapie
Die systemische Therapie erfolgt mit Antibiotika (nach Antibiogramm). Bei einer Infektion mit β-hämolysierende Streptokokken ist Benzylpenicillin das Mittel der Wahl. Als Alternative kommen u.a. Erythromycin, Clindamycin oder Cephalosporine in Betracht.
Bei einer Staphylokokken-Infektion sind Flucloxacillin oder Cephalosporine Mittel der ersten Wahl. Alternativ ist auch eine Therapie mit Vancomycin, Teicoplanin, Dicloxacillin, Clindamycin oder Fosfomycin möglich.
Die auslösende Erkrankung muss ebenfalls behandelt werden, um Rezidive zu verhindern.
um diese Funktion zu nutzen.