(Weitergeleitet von Lutropin)
Abkürzung: LH, ICSH
Synonyme: Lutropin, beim Mann: interstitielle Zellen stimulierendes Hormon
Englisch: luteinizing hormone
Das Luteinisierende Hormon, kurz LH, ist in der Adenohypophyse synthetisiertes Peptid aus der Gruppe der Gonadotropine, welches in den Gonaden die Synthese und Sekretion von Androgenen bzw. Östrogenen stimuliert.
LH ist ein heterodimeres Glykoprotein, das aus zwei Untereinheiten besteht, einer
Die biologische Halbwertszeit von LH beträgt nur etwa eine Stunde - sie ist damit deutlich kürzer als die von FSH (ca. 3 h).
Der Genlokus für die α-Untereinheit liegt auf Chromosom 6q12.21, der für die β-Untereinheit auf Chromosom 19q13.32.
Die Sekretion von LH wird durch das im Hypothalamus freigesetzte GnRH stimuliert. Sezerniertes LH hemmt wiederum im Sinne eines Feedback-Mechanismus die Sekretion von GnRH. Die Sekretion von LH ist nicht gleichmäßig, sondern pulsatil.
Bei der Frau ist das LH der dominante regulatorische Faktor in der zweiten Hälfte des Menstruationszyklus. Während in der ersten Hälfte durch LH die Produktion von Östrogenen gefördert wird, kommt es zur Mitte des Zyklus zu einem steilen LH-Anstieg, welcher die Ovulation triggert und die Ausbildung eines etwa 8 Tage überdauernden Gelbkörpers bewirkt. Der Gelbkörper produziert in der Folge Progesteron.
Beim Mann stimuliert LH die Synthese und Sekretion von Testosteron in den Leydig-Zellen des Hodens. Der Serumspiegel für LH und Testosteron steigt durch sexuelle Erregung.
Für die Diagnostik wird 1 ml Serum benötigt.
Klientel | Norm | |
---|---|---|
Frauen | Follikuläre Phase | 2-6 U/l |
ovulatorischer Peak | 6-20 U/l | |
Luteale Phase | 3-8 U/ l | |
Menopause | > 30 U/l | |
Kinder | 5. Tag | < 01,-0,5 U/l |
2.-12. Lebenstag | < 0,1-0,5 U/l | |
2.-11. LJ | < 0,1-0,4 U/l | |
12.-13. LJ | < 0,1-5,4 U/l | |
14.-18.LJ | 0,5-12,9 U/l |
Erhöhte Werte können hinweisen auf:
Erniedrigte Werte können hinweisen auf:
Gonadotropine und insbesondere LH werden physiologischerweise pulsatil freigesetzt, die basalen LH-Werte sind ab der Pubertät und bei der Frau bis zur Menopause im Tagesverlauf stark schwankend. Die Interpretation eines einzelnen basalen LH-Messwertes ist daher nur eingeschränkt möglich. Gegebenenfalls ist eine exaktere Bestimmung der Basalwerte durch 3 Abnahmen in 30 Min.-Intervallen und Bestimmung im Poolserum möglich. Bei Frauen muss die Interpretation immer im Zusammenhang mit der Zyklusanamnese bzw. dem Zyklustag erfolgen. Bei noch vorhandenen Menses sollte am besten 2-5 Tage nach Einsetzen der Menstruation das LH bestimmt werden. Zur Erfassung des Ovulationszeitpunktes sollte man LH in der Zyklusmitte bestimmen. Falsch hohe LH-Werte sind durch Kreuzreaktivität bis zu 4 Wochen nach exogener HCG-Gabe möglich.
Meist erfolgt die gleichzeitige Bestimmung von LH und FSH. Zusätzlich kônnen auch Chromosomenanalysen sowie ein GnRH-Test durchgeführt werden.
Meistens erfolgt die gleichzeitige Bestimmung von LH, FSH und Testosteron.
Tags: Gonadotropin, Hormon, Laborparameter, Peptidhormon
Fachgebiete: Biochemie, Gynäkologie, Labormedizin, Physiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 12. September 2022 um 09:17 Uhr bearbeitet.
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