Hodenatrophie
Synonyme: Schrumpfhoden, testikuläre Atrophie
Englisch: testicular atrophy
Definition
Beschreibung
Bei einer Hodenatrophie liegt eine deutliche Verkümmerung von einem oder auch beiden Hoden vor. Bei genauer Betrachtung des Skrotums fällt diese Verkleinerung bereits von außen auf. Auch beim Betasten der betroffenen Stelle ist eine deutliche Volumenminderung des Hodens zu verzeichnen. Im Rahmen einer Hodenatrophie kommt es demnach zu einer patholgischen Verminderung des Hodengewebes.
Funktionalitätsausfall
In sehr ausgeprägten Fällen der Hodenatrophie sinkt das Volumen des einzelnen Hoden auf teilweise unter 1 Kubikzentimeter. Bis zu diesem Wert findet noch eine eingeschränkte Produktion von männlichen Geschlechts- und Sexualhormonen, sowie Spermien statt. Unterschreitet die Größe das kritische Volumen von 1 Kubikzentimeter, findet keinerlei Synthesetätigkeit mehr statt. Der Hoden ist dann vollkommen funktionslos.
Ursachen
Die Ursachen für eine Hodenatrophie können sehr vielseitig sein. In einigen Fällen findet sich der Grund für das Schrumpfen der Hoden in den Genen, so z. B. beim Klinefelter-Syndrom. Hier sind die Hoden bereits von Geburt an stark verkleinert und die Biosynthese von Testosteron fällt nur sehr schwach aus. Weiter Ursachen können sein:
Therapie
Die Therapie richtet sich nach der auslösenden Ursache. Anabole androgene Steroide sollten umgehend abgesetzt werden. In bestimmten Fällen kann eine Hodenatrophie erfolgreich mit beta-HCG und FSH behandelt werden.
In einigen Fällen können auch SERMs, wie Tamoxifen, off-label zur Anwendung kommen, um die Gonadotropinproduktion anzuregen.