Campher
Handelsnamen: Camphoderm u.a.
Synonyme: Kampfer u.a.
Englisch: Camphor
Definition
Campher ist ein durchblutungfördernder, schleimlösender und schmerzlindernder Arzneistoff, der ursprünglich aus dem ätherischen Öl des Kampferbaums Cinnamomum camphora stammt und heute hauptsächlich synthetisch hergestellt wird. Der Wirkstoff wird durch seine wärmenden Eigenschaften im Rahmen der Therapie von Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen und Erkältungen eingesetzt.
Chemie
Campher hat die Summenformel C10H16O und eine molare Masse von 152,23 g/mol. Es handelt sich um ein bizyklisches Monoterpen-Keton, das im Sekundärstoffwechsel von Pflanzen gebildet wird.
In reiner Form ist es ein weißlicher oder transparenter Feststoff. Der Schmelzpunkt liegt bei 180 °C, der Siedepunkt bei 204 °C. Die Verbindung ist schlecht löslich in Wasser und gut löslich in organischen Lösungsmitteln wie Ethanol oder Chloroform.
Wirkmechanismus
Pharmakokinetik
Campher wird zunächst zum Alkohol 2-Borneol und danach in der Leber zum Glucuronid metabolisiert. Der Wirkstoff wird renal eliminiert.
Indikationen
Campher ist zur äußerlichen Behandlung folgender Erkrankungen indiziert:
Darreichungsformen
Der Arzneistoff wird in Form von Tropfen, Nasentropfen, Lösungen, Cremes, Salben, Weichkapseln und als Badezusatz appliziert. Campher kommt sowohl alleine als auch in Kombination mit anderen Wirkstoffen und ätherischen Ölen zum Einsatz.
Nebenwirkungen
- Intoxikation bei einer Überdosierung: Übelkeit, Erbrechen, Schmerzen, Krämpfe, Schwindel, Amnesie, epileptische Anfälle, Koma, Atemlähmung, Tod
- allergische Hautreaktionen: Kontaktdermatitis, Hautreizung
- Atemnot, Verkrampfung der Bronchialmuskulatur
- Angstzustände, Nervosität
Bei innerer Anwendung muss die geringe therapeutische Breite von Campher beachtet werden. Die äußere Verwendung sollte höchstens in 10 bis 20 %iger Verdünnung erfolgen.
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Der Kontakt mit verletzter Haut, Verbrennungen, Wunden und Schleimhaut ist kontraindiziert.
- Kinder
- Schwangerschaft: Campher passiert die Plazentaschranke und ist damit potenziell fetotoxisch.