Ein Nebenschilddrüsenadenom ist eine gutartige Neoplasie der Nebenschilddrüse. Es ist die häufigste Ursache des primären Hyperparathyreoidismus (pHPT).
Die Ursache des Nebenschildrüsenadenoms ist derzeit (2020) in den meisten Fällen unklar. Selten kann es im Rahmen einer multiplen endokrinen Neoplasie (MEN) auftreten.
Das Nebenschilddrüsenadenom führt aufgrund der gesteigerten Produktion von Parathormon zum Hyperparathyreoidismus. Die Folgen sind u.a.:
Nebenschilddrüsenadenome führen zu Zeichen des Hyperparathyreoidismus. Dazu zählen z.B.:
Bei einem primären Hyperparathyreoidismus sollte ein Nebenschilddrüsenadenom ausgeschlossen werden. Methode der Wahl ist primär die Sonographie, ggf. ergänzt durch weitere bildgebende Verfahren. Die Adenome liegen meist in den kaudalen Nebenschilddrüsen, in 6-10 % auch im Thymus, in der Schilddrüse, dem Perikard oder hinter dem Ösophagus.
Makroskopisch zeigt sich ein Nebenschilddrüsenadenom als ca. 1-3 cm großer knotiger brauner Tumor. Histopathologisch findet sich ein Verband neoplastischer Hauptzellen mit dichter Vaskularisierung. Wasserhelle sowie onkozytäre Zellen kommen nur in geringer Zahl vor. Gelegentlich findet man auch bizarr geformte, polymorphe Zellkerne oder mehrkernige Zellen. Dies ist jedoch nicht als Hinweis auf eine Malignität zu deuten.
Bei einem symptomatischen pHPT sollte das Adenom operativ reseziert werden. Um den Therapieerfolg zu sichern, kann man bereits während der Operation den Parathormonspiegel messen.
Asymptomatische Fälle können unter sorgfältiger Überwachung zunächst beobachtet werden.
Tags: Adenom, Nebenschilddrüse, Operation
Fachgebiete: Biochemie, Chirurgie, Immunologie, Innere Medizin, Physiologie
Diese Seite wurde zuletzt am 24. Januar 2020 um 12:44 Uhr bearbeitet.
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