von lateinisch: malignitas - Bösartigkeit
Synonym: Bösartigkeit
Englisch: malignancy, malignity
Als Malignität bezeichnet man die Eigenschaft einer Erkrankung, einen Organismus innerhalb eines überschaubaren Zeitraumes zu zerstören. Unbehandelt führen maligne Erkrankungen zum Tod.
Der Begriff "Malignität" wird am häufigsten verwendet, um das Wachstums- und Differenzierungsverhalten von Neoplasien bzw. Tumoren zu beschreiben. Er charakterisiert die Dignität des Tumors und damit die Prognose der Erkrankung.
Kriterien zur Beurteilung der Malignität einer Neoplasie sind:
Während gesunde Gewebe aus reifen, differenzierten, organtypischen Zellen bestehen, sind die Zellen von bösartigen Tumoren mehr oder weniger stark entdifferenziert. Das heißt, sie können mit zunehmendem Entdifferenzierungsgrad immer weniger einem Ursprungsorgan zugeordnet werden. Bei völlig entdifferenzierten Tumorzellen besteht keinerlei Ähnlichkeit mehr mit den Zellen des Ausgangsgewebes.
Bösartige Tumoren wachsen unkontrolliert. Die Tumorzellen entziehen sich der Wachstumskontrolle und sind unbegrenzt teilungsfähig. Sie besitzen eine hohe Mitoserate.
Im Gegensatz zum gesundem Gewebe, wo die verschiedenen Strukturen in der richtigen Balance angelegt sind und das Leben ermöglichen, wächst ein bösartiger Tumor chaotisch. Dadurch kommt es zu einer völlig irregulär angelegten Gefäßversorgung, die zur Nekrose von Tumorteilen führt.
Darüber hinaus wachsen bösartige Tumoren raumfordernd. Sie produzieren ein Plus an Gewebemasse, das benachbarte Organe durch Verdrängung beeinträchtigen kann.
Ein weiteres Kriterium ist das infiltrierende bzw. invasive Wachstum. Der maligne Tumor wächst in das gesunde Gewebe ein und zerstört es. Karzinome durchdringen beispielsweise die unter dem Epithel befindliche Basalmembran.
Maligne Tumoren wachsen nicht nur lokal invasiv, sie bilden in der Regel auch Tochtergeschwülste (Metastasen). Dadurch können sie Körperteile befallen, die weit entfernt vom ursprünglichen Sitz der Erkrankung gelegen sind.
Die Malignität eines Tumors kann aufgrund seiner histopathologischen Differenzierung in vier Malignitätsgrade unterteilt werden (Grading). Die Einstufung beruht dabei auf Eigenschaften wie Strukturveränderung der Zellen, Kernpolymorphie und Mitoserate. Je höher das Grading, desto maligner ist der Tumor.
Wird die Abkürzung "Gx" oder "G9" verwendet, ist der Malignitätgrad nicht ermittelbar.
Tags: Differenzierung, Krebs, Tumor, Wachstum
Fachgebiete: Onkologie, Pathologie
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