Anaplasie
Englisch: anaplasia
Definition
Anaplasie beschreibt einen Zustand fehlender Differenzierung bei Zellen. Die Zellen besitzen keine funktionelle Spezifität. Das entsprechende Adjektiv lautet anaplastisch.
siehe auch: Dysplasie
Hintergrund
Anaplastische Zellen und Zellverbände sind Bestandteil von anaplastischen Neoplasien. Die Anaplasie ist ein entscheidender Faktor für die Malignität einer Neoplasie. Der Differenzierungsgrad der Anaplasie entspricht dem UICC-Grad 4 (G4).
Eine Anaplasie führt zur charakteristischen Erscheinung betreffender Zellen und Zellverbände:
- Die Zellen haben eine veränderte, variable Form (Pleomorphie)
- Die Zellkerne sind intensiv anfärbbar und groß (Hyperchromasie)
- Die Kern-Plasma-Relation ist zum Kern hin verschoben
- In Zellverbänden mit hoher Anaplasie sind vermehrt atypische Mitosen festzustellen
Anaplastische Neoplasien wachsen in der Regel schnell und destruktiv. Sie haben meist eine schlechte Prognose.
Beispiele
Quellen
- Schlegel et al. WHO-Klassifizierung der Tumoren des Nervensystems. Hirntumoren und spinale Tumoren. 2016
- Basics Spezielle Pathologie von Johanna Margraf; 2. Auflage (Jahr 2016)
Fachgebiete:
Onkologie, Pathologie
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