Synonyme: Inkretin-Mimetikum, GLP-1-Agonist, GLP-1-Analogon
Englisch: GLP-1 receptor agonists
GLP-1-Rezeptor-Agonisten bzw. Inkretin-Mimetika sind blutzuckersenkende Arzneistoffe, die vor allem zur Therapie des Typ-2-Diabetes eingesetzt werden. Sie gehören zu den Antidiabetika.
Bei GLP-1-Rezeptor-Agonisten handelt es sich um synthetisch hergestellte Polypeptide, die wie das natürliche Peptidhormon GLP-1 an den GLP-1-Rezeptor binden, aber eine verlängerte Halbwertzeit haben. Sie stimulieren die Sekretion von Insulin und hemmen die Ausschüttung von Glucagon. Darüber hinaus verlangsamen GLP-1-Rezeptor-Agonisten die Magenentleerung und erhöhen dadurch das Sättigungsgefühl.
Im Gegensatz zu anderen Antidiabetika besteht unter GLP-1-Rezeptor-Agonisten ein geringeres Risiko für Hypoglykämien.
Die Entwicklung von Taspoglutid wurde 2010 eingestellt.
Wirkstoffe mit dem Suffix -glutid sind Derivate von GLP-1, während das Suffix -enatid Derivate des Gifts der Gila-Krustenechse (Heloderma suspectum) beschreibt.
Einige Substanzen werden auch zur Behandlung von Übergewicht und Fettleibigkeit eingesetzt.
GLP-1-Rezeptor-Agonisten können mit anderen Antidiabetika kombiniert werden, zum Beispiel mit Insulinen, Metformin oder Sulfonylharnstoffen. Für die Kombinationstherapie mit Insulinen sind Fixkombinationen erhältlich.
Da es sich bei GLP-1-Rezeptor-Agonist um Polypetide handelt, die im Gastrointestinaltrakt gespaltet würden, müssen sie subkutan injiziert werden. Einige GLP-1-Rezeptor-Agonisten werden täglich injiziert, andere 1 x wöchentlich.
Selten kann es unter GLP-1-Rezeptor-Agonisten zur Entwicklung einer Pankreatitis kommen. In einigen Studien war unter der Therapie mit GLP-1-Rezeptor-Agonisten das Risiko für die Entwicklung eines Pankreaskarzinoms erhöht.[1]
Tags: Wirkstoffgruppe
Fachgebiete: Pharmakologie
Diese Seite wurde zuletzt am 2. Dezember 2022 um 11:27 Uhr bearbeitet.
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