Magenentleerung
Englisch: gastric emptying
Definition
Der Begriff Magenentleerung bezeichnet die Beförderung von im Magen befindlichem Speisebrei ins Duodenum.
Ablauf
Die Entleerung des Speisebreis erfolgt portionsweise. Jeweils etwa 10 ml Speisebrei werden vom Magen in das Duodenum befördert. Flüssigkeiten werden schneller transportiert als feste Nahrung.
Durch einen erhöhten Tonus des proximalen Magens gelangt vermehrt Speisebrei in Richtung des distalen Magens. Eine vermehrte Peristaltik der glatten Muskulatur des Antrum pyloricum und die zeitweise Relaxation der Ringmuskulatur des Pylorus und somit die Öffnung des Magenpförtners ermöglichen den Übertritt in den Zwölffingerdarm.
Steuerung
Die Magenentleerung wird reflektorisch durch den Nervus vagus sowie hormonell gesteuert. Eine vermehrte mechanische Magendehnung nach Nahrungsaufnahme und das Hormon Gastrin fördern die Magenentleerung. Die mechanische Dehnung des Duodenums und Sekretin wiederum hemmen den Vorgang.
Auch die Nahrungszusammensetzung beeinflusst die Geschwindigkeit der Magenentleerung. Kohlenhydratreiche Nahrung beschleunigt sie, während fettreiche Nahrung sie verlangsamt, da der Magen eine wichtige Rolle bei der Aufbereitung der Nahrungsfette zu einer Emulsion spielt.
Magenentleerungsstörung
Eine Magenentleerungsstörung führt zu einem verlängertem Verbleib der Nahrung im Magen und kann zu gastroösophagealem Reflux führen. Ursächlich können sein:
- Gastroparese
- Dyskinesie des Magenwandmuskulatur
- Pylorusstenose
Quellen
- Hunt. Mechanisms and disorders of gastric emptying Annual Review of Medicine, 1983
- Magenentleerungsstörung-Facharztwissen