Sekretin
Synonym: Secretin
Englisch: secretin
Definition
Sekretin ist ein Peptidhormon, das im Duodenum und Jejunum von den sogenannten S-Zellen (Sekretinzellen) bei einem pH < 4,5 des Magenbreis (Chymus) ins Portalvenenblut ausgeschüttet wird.
Biochemie
Sekretin wird zunächst als 120 Aminosäurereste großes Vorläuferprotein, das Prosekretin, gebildet. Dieser Precursor enthält u.a. ein N-terminales Signalpeptid, das Sekretin selbst (Reste 28–54) und ein 72-Aminosäuren umfassendes C-terminales Peptid. Die Wirkform von Sekretin ist ein lineares Peptidhormon, das aus 27 Aminosäuren besteht. Seine Aminosäuresequenz weist Ähnlichkeiten mit denen von Glukagon, VIP und GIP auf.
Sekretin bindet an Sekretinrezeptoren (SCTR) auf seinen Zielzellen. Dabei handelt es sich um G-Protein-gekoppelte Rezeptoren, die ATP zu cAMP umsetzen. Letzteres dient als Second Messenger und setzt intrazelluläre Signalkaskaden in Gang, welche die gewünschten Änderungen des Zellstoffwechsels induzieren.
Funktion
Sekretin steigert im Pankreas, in den duodenalen Brunner-Drüsen und in den Gallengängen die Bicarbonatproduktion und trägt so zur schnelleren Neutralisierung des Chymus bei. Ferner hemmt es im Magen die Gastrinsekretion und damit die Produktion von Magensäure. Weitere Wirkungen sind:
- erhöhte Muzinproduktion der Magenschleimhaut
- Verzögerung der Magenentleerung
- Stimulation der Insulin- und Somatostatin-Ausschüttung
Sekretin wird meist im Tandem mit Cholezystokinin ausgeschüttet, das gleichzeitig zu einer Kontraktion der Gallenblase und zur Enzymsekretion im exokrinen Pankreas führt.
um diese Funktion zu nutzen.