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Tranexamsäure

Handelsnamen: Cyklokapron®, Carinopharm®
Synonyme: trans-4-(Aminomethyl)cyclohexan-1-carbonsäure, AMCA
Englisch: tranexamic acid

1. Definition

Die Tranexamsäure, kurz TXA, ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Antifibrinolytika bzw. Lysinanaloga. Sie wird zur Blutungsprophylaxe sowie zur Therapie von Blutungen eingesetzt, bei denen eine Hyperfibrinolyse vorliegt.

2. Chemie

Das Molekül besitzt die Summenformel:

Bei Zimmertemperatur liegt die Tranexamsäure als beiger Feststoff vor. Die Löslichkeit in Wasser ist sehr gut, während sich die Verbindung in Ethanol kaum löst. Strukturell besteht eine große Ähnlichkeit zur Aminosäure Lysin. Es handelt sich um eine Aminocarbonsäure.

3. Wirkung

Tranexamsäure hemmt die Umwandlung von Plasminogen zu Plasmin. Die Hemmung beruht auf einer reversiblen Blockierung der Lysinbindungsstelle des Plasminogens. In geringerem Maße hemmt Tranexamsäure auch aktives Plasmin. Somit kann die Fibrinolyse pharmakologisch unterdrückt und das Blutungsrisiko gesenkt werden.

4. Indikationen

Tranexamsäure wird zur Therapie und Prophylaxe von Blutungen aufgrund einer Hyperfibrinolyse verwendet. In der Geburtshilfe findet es Verwendung, um die Gerinnung bei postpartalen Blutungen zu fördern. Weitere Indikationen sind z.B.:

Bei gastrointestinalen Blutungen wird Tranexamsäure nicht mehr empfohlen.[1]

5. Darreichungsform

Der Wirkstoff wird oral als Tabletten oder Brausetabletten verabreicht. Auch eine i.v.-Gabe ist möglich. Darüber hinaus wird Tranexamsäure bei Nasenbluten in Form von Nasenspray oder gelegentlich auch in Form von TXA-haltigen Nasentamponaden eingesetzt.

6. Dosierung

Patienten mit Massenblutung oder mit hohem Blutungsrisiko vor einer OP erhalten 1 g Tranexamsäure über 8–12 min.

Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.

7. Pharmakologie

Die Halbwertszeit der Tranexamsäure beträgt rund 2 Stunden bei einer Bioverfügbarkeit von rund 50 % bei oraler Applikation. Die Ausscheidung erfolgt zu über 90 % renal, was bei Patienten mit Nierenerkrankungen zu beachten ist. Die Aktivität im Urin liegt deutlich höher als im Plasma, daher eignet sich Tranexamsäure auch zur Therapie von Blutungen in den Harnwegen.

8. Nebenwirkungen

9. Wechselwirkungen

Die gemeinsame Applikation von Tranexamsäure und Faktor IX erhöht das Risiko einer Thrombose.

10. Kontraindikationen

Bei starken Blutungen in den Harnwegen können sich Koagel bilden, die eine Harnstauung zur Folge haben. Bei der Therapie einer Verbrauchskoagulopathie (DIC) muss das Risiko, die physiologische Fibrinolyse zu unterdrücken, gegen die Gefahr einer durch Hyperfibrinolyse unterhaltenen Blutung abgewogen werden. Dies sind relative Kontraindikationen.

11. Quelle

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