Heredoataxie
von lateinisch: hereditas - Erbschaft; von altgriechisch: τάξις ("taxis") - Ordnung, Position
Englisch: heredoataxia
Definition
Heredoataxien sind erblich bedingte Erkrankungen des zentralen Nervensystems, die als Leitsymptom eine fortschreitende Ataxie aufweisen.
Abgrenzung
Von den Heredoataxien werden nicht erblich bedingte Ataxien abgegrenzt. Diese können entweder idiopathisch oder symptomatisch sein.
Hintergrund
In der Vergangenheit wurden degenerative Ataxien (entsprechend auch die Heredoataxien) vor allem nach neuropathologischen Merkmalen klassifiziert. Mittlerweile orientiert sich die Einteilung primär an klinischen und genetischen Merkmalen.
Einteilung
Man unterscheidet zwischen autosomal-dominant und autosomal-rezessiv vererbten Ataxien.
Rezessive Ataxien
Zu den rezessiven Ataxien gehören z.B.:
Erkrankung | Merkmale |
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Friedreich-Ataxie (FRDA) |
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Ataxia teleangiectasia (Louis-Bar-Syndrom, AT) |
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Ataxie mit okulärer Apraxie Typ 1 und 2 (AOA1/2) |
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Abetalipoproteinämie (Bassen-Kornzweig-Syndrom) |
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Ataxie mit isoliertem Vitamin-E-Defizit (AVED) |
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Zerebrotendinöse Xanthomatose |
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Refsum-Krankheit |
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Marinesco-Sjögren-Syndrom (MSS) |
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Spastische Ataxie Charlevoix-Saguenay (ARSACS) |
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Holmes-Syndrom |
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Dominante Ataxien
Dominante Ataxien haben gemeinsam, dass sie eher im mittleren Erwachsenenalter und nicht in der Jugend beginnen. Zu den dominanten Ataxien gehören:
Erkrankung | Merkmale |
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Spinozerebelläre Ataxien (SCA) |
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Episodische Ataxien (EA1 und 2) |
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dentatorubropallidoluysische Atrophie (DRPLA) |
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Weitere Heredoataxien
Zu den Heredoataxien mit x-chromosomalem oder unklarem Erbgang gehören:
Erkrankung | Merkmale |
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Fragiles-X-assoziiertes Tremor-/Ataxie-Syndrom (FXTAS) |
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Ramsay-Hunt-Ataxie |
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