Intentionstremor
Synonym: Zieltremor
Englisch: intention tremor
Definition
Der Ausdruck Intentionstremor bezeichnet ein Zittern der Gliedmaßen bei einer zielgerichteten Bewegung. Er lässt sich am leichtesten an den Händen beobachten, z.B. beim Ergreifen eines Gegenstandes und ist in der Regel mit einer Dysmetrie verbunden.
Der Intentionstremor wird häufig mit dem Begriff "zerebellärer Tremor" gleichgesetzt.
Pathophysiologie
Zielgerichtete, flüssige Bewegungen entstehen durch ein koordiniertes Steuern der Muskulatur unter kontinuierlichem sensiblen Feedback. Die Prozessierung der Bewegung findet im Kleinhirn statt. Beim Intentionstremor ist dieser Ablauf gestört. Die Reizverarbeitung im Kleinhirn ist verlangsamt oder unvollständig. Durch diese Störung kommt es zu einem konstanten Übersteuern der Bewegung, die sich klinisch als Tremor manifestiert.
Der Intentionstremor wird häufig durch Schäden im Cerebellum verursacht und ist ein typisches Symptom der Multiplen Sklerose. Er ist vom Ruhetremor, z.B. des Morbus Parkinson, abzugrenzen.
Klinik
Ein Intentionstremor kann unilateral oder bilateral auftreten. Typisch ist eine niedrige Tremorfrequenz, die unter 5 Hz liegt.
Diagnostik
Bei der neurologischen Untersuchung ist der Intentionstremor unter anderem durch den Finger-Nase-Versuch nachweisbar. Er lässt sich auch durch die Beobachtung feinmotorischer Bewegungsabläufe aufdecken.
Siehe auch: Tremor
um diese Funktion zu nutzen.