Dysarthrie
Englisch: dysarthria
Definition
Dysarthrie ist eine Sammelbezeichnung für verschiedene motorische Sprechstörungen, die durch eine Schädigung des ZNS oder der Hirnnerven ausgelöst werden. Die völlige Unfähigkeit Sprechbewegungen auszuführen, nennt man Anarthrie.
- ICD10-Code: R47.1
Hintergrund
Bei einer Dysarthrie sind die am Sprechvorgang beteiligten Ausführungsorgane (z.B. Muskeln) intakt. Auch die Sprachbildung im Gehirn ist nicht gestört. Die Störungen werden durch Ausfälle der motorischen Innervation der Sprechmuskulatur verursacht. Dadurch fehlt die notwendige Kontrolle über die Zunge, die Lippen oder den Kehlkopf.
Ätiologie
Eine Dysarthrie kann durch verschiedene neurologische Erkrankungen ausgelöst werden. Zu diesen zählen beispielsweise:
Einteilung
Die Einteilung kann sowohl nach Symptomkombinationen als auch anatomisch erfolgen.
Einteilung nach Symptomkombinationen
- peripher paretisch
- zentral paretisch
- ataktisch
- hypokinetisch
- hyperkinetisch
Einteilung nach anatomischer Zuordnung
- bulbär (Hirnstamm, Hirnnerven)
- suprabulbär (absteigende motorische Bahnen)
- extrapyramidal (Stammganglien)
- zerebellär (Kleinhirn)
- kortikal (Kortex und/oder absteigende Bahnen)
Therapie
Abhängig vom Störungsprofil ist die Therapie darauf ausgerichtet, verschiedene am Sprechen beteiligte Funktionen zu erhalten oder zu verbessern. Allerdings werden Dysarthrien häufig durch degenerative Erkrankungen ausgelöst, sodass eine Verbesserung nicht immer erreicht werden kann. Klassische Therapiebereiche sind:
Literatur
- Deutscher Bundesverband für Logopädie. Dysarthrien. Abgerufen am 09.08.2021.