Synonym: fibröse Schultersteife, adhäsive Kapsulitis, adhäsives Subacromialsyndrom
Unter der Frozen shoulder versteht man chronische, entzündliche Veränderungen im Bereich der Schultergelenkkapsel, welche zu einer temporären Einsteifung des Schultergelenks führen.
Die Frozen shoulder stellt die adhäsive Form der Periarthropathia humeroscapularis (PHS) dar.
Es handelt sich um eine häufige Erkrankung, von der vor allem Patienten zwischen vierzig und sechzig Jahren betroffen sind und die bei jedem viertem Patienten an beiden Schultern auftritt. Männer sind seltener betroffen als Frauen.
Prädisponierend wirken eine KHK, Erkrankungen der Halswirbelsäule sowie Stoffwechselerkrankungen.
Die genaue Entstehung der entzündlichen Veränderungen ist noch nicht geklärt. Histologisch imponiert die Erkrankung durch eine Fibrose des periartikulären Gewebes sowie durch perivaskuläre Infiltrate.
Die Erkrankung kann sich über mehrere Monate bis Jahre erstrecken. Man unterscheidet verschiedene Stadien:
Im Rahmen der klinischen Untersuchung zeigen sich dem Krankheitsstadium entsprechende Befunde.
In der Regel werden Röntgenbilder in zwei Ebenen angefertigt sowie ebenfalls eine Sonographie durchgeführt, um andere Erkrankungen auszuschließend.
Die Frozen shoulder stellt häufig eine Ausschlussdiagnose dar.
Differenzialdiagnostisch sollte an eine Tendinosis calcarea, an eine Omarthrose sowie an ein subakromiales Impingement gedacht werden.
Die Konservative Therapie erfolgt durch die orale Einnahme von NSAR. Krankengymnastische Übungen können ebenfalls zu einer Besserung der Beschwerden führen. Injektionen von Kortikosteroiden in das Gelenk oder in die Bursa subacromialis sollten zurückhaltend erfolgen, da sie keine langanhaltende Besserung bringen.
Wenn auch nach sechs Monaten noch Beschwerden bestehen, kann eine Narkosemobilisation durchgeführt werden. Dabei wird das betroffene Schultergelenk unter Kurznarkose in alle Richtungen bewegt, um die Adhäsionen zu lösen. Nach der Narkosemobilisation werden eine Thorax-Arm-Abduktionsschiene in einer Abduktion von neunzig Grad angelegt sowie krankengymnastische Übungen durchgeführt.
Wenn die oben beschriebenen Therapiemaßnahmen nach sechs bis zwölf Monaten nicht zu einer Besserung der Beschwerden geführt haben, wird eine arthroskopische Spaltung der Gelenkkapsel durchgeführt.
Tags: Schulter
Fachgebiete: Orthopädie
Diese Seite wurde zuletzt am 31. Januar 2013 um 13:57 Uhr bearbeitet.
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