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Periarthritis humeroscapularis

(Weitergeleitet von Periarthropathia humeroscapularis)

Synonyme: Periarthropathia humeroscapularis, PHS

1. Definition

Periarthritis humeroscapularis, kurz PHS, ist eine unpräzise Sammelbezeichnung für meist schmerzhafte degenerative Veränderungen mit Bewegungseinschränkung im Bereich des Schultergürtels.

2. Ursachen

Bei der Periarthritis humeroscapularis handelt es sich um eher um eine Symptombeschreibung als eine Diagnose. Dementsprechend können dem Krankheitsbild vielfältige Ursachen zugrunde liegen. Dazu zählen zum Beispiel:

Bei der Abduktion des Armes auf 60° bis 80° geraten die Bursa subacromialis, die Bursa subdeltoidea und die Rotatorenmanschette zwischen dem Akromion und dem Ligamentum coracoacromiale in Bedrängnis. Besonders betroffen ist die Sehne des Musculus supraspinatus. Die Sehnenplatte ist ein bradytrophes Gewebe mit geringer Regenerationsmöglichkeit. Deshalb kommt es hier häufig zu mechanischen Reizzuständen des Gleitgewebes mit Tendinitiden, Verklebungen und Sehnenrissen.

3. Stadien und Symptome

Bei rezidivierender PHS besteht ein bestimmter Verlauf, der in 4 Stadien eingeteilt wird. Das Stadium I ist eine rein funktionelle Störung, d.h. dass sich in diesem Stadium noch keine strukturellen Veränderungen an den beteiligten Geweben nachweisen lassen. In den Stadien II-IV ist die Störung so weit fortgeschritten, dass strukturelle Veränderungen des Schultergelenks bzw. der umgebenden Gewebe auftreten. Diese drei Stadien können auch als Periarthritis humeroscapularis deformans zusammengefasst werden.

3.1. PHS simplex

Die PHS simplex wird auch unter dem Begriff Impingement-Syndrom geführt. Sie ist charakterisiert durch:

3.2. PHS deformans

3.2.1. PHS calcificans

Bei der PHS calcificans kommt es aufgrund des gestörten Stoffwechsels in den Sehnenansätzen zur Bildung von Kalkdepots. Es besteht ein stärkerer Schmerz und eine massive Bewegungseinschränkung.

3.2.2. PHS adhaesiva

Die wiederholten Reizzustände führen schließlich zur PHS adhaesiva, die durch eine Proliferation mit Verklebung des Gleitgewebes zwischen dem Tuberculum majus humeri und dem coracoacromialen Bogen gekennzeichnet ist. Es kommt zu einer Verklebung der Kapselrecessus und zur Schulterfibrose, die sich klinisch als schmerzhafte Schultersteife ("Frozen Shoulder") manifestiert.

3.2.3. PHS destruktiva

Die PHS destruktiva ist das "Endstadium" der PHS. Hier entstehen irreparable Risse in der Bizepssehne und in den Sehnen der Rotatorenmanschette.

PHS CBS
Schulterschmerz Diffuser Schulter-Nacken-Schmerz
Diffuser Armschmerz Segmental lokalisierter Armschmerz
keine Parästhesien Parästhesien

4. Therapie

4.1. Konservative Therapie

In der akuten Phase erfolgt die Gabe von Analgetika, Antiphlogistika und die Anwendung von Kälte. Nach Abklingen der Symptome kann die Beweglichkeit der Schulter durch eine dosierte Krankengymnastik erhalten bzw. verbessert werden. Ergänzend können lokale Injektion von Glukokortikoiden zur Vermeidung von Verklebungen verabreicht werden.

4.2. Operative Therapie

Die operative Therapie kann folgende Maßnahmen beinhalten:

  • Resektion des Ligamentum coracoacromiale, um eine Dekompression des subakromialen Raumes zu erreichen
  • Entfernung von Kalkdepots
  • Narkosemobilisation der Schulter

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