Triamcinolon
Handelsnamen: Triam®, Rhinisan®, Volon® u.a.
Englisch: triamcinolone
Definition
Triamcinolon ist ein synthetisches halogeniertes Glukokortikoid, das als Arzneistoff im Rahmen einer Therapie entzündlicher und allergischer Reaktionen eingesetzt wird.
Derivate
Therapeutisch genutzte Derivate des Triamcinolons sind Triamcinolonacetonid und Triamcinolonhexacetonid.
Wirkmechanismus
Triamcinolon bindet in der Zelle an spezifische Glukokortikoidrezeptoren und greift so in die Proteinbiosynthese ein. Die Biosynthese antiinflammatorischer Proteine wird gesteigert, die Produktion proinflammatorischer Proteine gehemmt. Auf diese Weise wirkt Triamcinolon antiallergisch, antiphlogistisch, immunsuppressiv und antiproliferativ. Das Immunsystem wird gehemmt und damit zusammenhängende Reaktionen werden unterdrückt.
Bei der Behandlung von chronischen Atemwegserkrankungen kommt es zu einem Abschwellen der Bronchialschleimhaut und einer damit einhergehenden Bronchodilatation. Durch die antiproliferative Wirkung kommt es aber auch zu Atrophien von Haut und Hautanhangsgebilden, was eine wichtige Nebenwirkung darstellt.
Pharmakokinetik
Die Plasmahalbwertzeit von Triamcinolon beträgt ungefähr 5 Stunden. Aufgrund der spezifischen Wirkweise der Glukokortikoide über Geninduktion und Genrepression tritt die Wirkung jedoch erst nach einer Verzögerung ein. Wie andere Steroide wird Triamcinolon vorwiegend in der Leber metabolisiert, zum Beispiel durch Glucuronidierung und Sulfatierung. Das konjugierte Triamcinolon wird danach überwiegend renal ausgeschieden.
Indikationen
Triamcinolon besitzt ein breites Wirkungsspektrum und wird bei einer Vielzahl unterschiedlicher Indikationen eingesetzt. Es kann z.B. allergische Hautreaktionen sowie Entzündungen unterdrücken und kommt bei der Behandlung folgender Hauterkrankungen zum Einsatz:
Weiter können auch Atemwegserkrankungen mit dem Medikament therapiert werden:
Außerdem wird der Arzneistoff im Rahmen verschiedener rheumatischer Erkrankungen sowie Kollagenosen verabreicht:
Schließlich können auch schwere Nephritiden, Arthrosen sowie Gicht mit Hilfe des Wirkstoffes behandelt werden.
Darreichungsformen
Der Arzneistoff kann oral in Form von Tabletten verabreicht werden oder lokal in Form von Cremes. Eine parenterale Gabe ist beim Triamcinolonacetonid möglich.
Nebenwirkungen
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
- Hepatitis
- Osteoporose
- akute Geschwüre im Gastrointestinaltrakt
- Infektiöse Hauterkrankungen, die durch Viren, Bakterien oder Pilze hervorgerufen worden sind (zum Beispiel Tuberkulose, Syphilis, Akne, Windpocken, Polio, Herpes zoster etc.)
- Psychosen
- Myasthenia gravis
- Schwangerschaft, Stillzeit
um diese Funktion zu nutzen.