Malabsorption
Synonyme: Malresorption
Englisch: malabsorption
Definition
Als Malabsorption bezeichnet man die mangelhafte Aufnahme (Absorption) von Substraten aus dem bereits vorverdauten Speisebrei. Die Malabsorption ist von der Maldigestion abzugrenzen, bei der eine unzureichende Aufspaltung der Nahrungsbestandteile vorliegt.
Hintergrund
Ursachen können gestörte Transportfunktionen in den Darmepithelien sowie vergrößerte Transportstrecken (beispielsweise durch ein Schleimhautödem) sein.
Durch eine längerdauernde Malabsorption kommt es in der Regel zu einem Mangel an essentiellen Stoffen oder zu einer unzureichenden Kalorienzufuhr, was wiederum Krankheitsbilder verursacht, die unter dem Oberbegriff des Malabsorptionssyndromes subsumiert werden.
Heute werden Malabsorption und Maldigestion unter dem Begriff der Malassimilation zusammengefasst.
Einteilung
Primäre Malabsorption
Einer primären Malabsorption liegen funktionelle Störungen bei der Verdauung oder beim Transport von Nahrungsbestandteilen zugrunde - ohne morphologische Veränderungen im Gastrointestinaltrakt. Hier sind abbauende Enzyme (z.B. Laktase) oder Transporter (z.B. GLUT5) in ihrer Aktivität verändert.
Sekundäre Malabsorption
Bei einer sekundären Malabsorption ist die Resorption von Nahrungsbestandteilen durch morphologische Veränderungen im Gastrointestinaltrakt gestört. Ursächlich können z.B. chronisch entzündliche Prozesse wie Morbus Crohn sein.
Des Weiteren unterscheidet man globale und partielle Malabsorptionen. Bei einer partiellen Störung sind nur einzelne Komponenten der Nahrung betroffen (z.B. Fruktosemalabsorption). Sekundäre Malabsorptionen sind in der Regel global und führen zu einer unspezifischen Störung der Resorption.
Ursachen
Angeborene Erkrankungen
- Kohlenhydratmalabsorption (siehe Laktoseintoleranz)
- Hartnup-Syndrom
- Methioninmalabsorption
Diffuse chronische Dünndarmerkrankungen
- Schwere akute oder chronische Darminfektionen
- Zöliakie
- Tropische Sprue
- Eiweißmangeldystrophie
- enterale Durchblutungsstörungen: Angina abdominalis, Rechtsherzinsuffizienz, konstriktive Perikarditis, Zustand nach Mesenterialarterienstenose
- enterale Lymphdrainagestörungen: idiopathisch, Lymphangitis, maligne Lymphome
- Dünndarmstenosen
- Ausgedehnte Dünndarmresektion (Kurzdarmsyndrom)
- Darmtumoren
- Morbus Whipple
- CED (z.B. Morbus Crohn)
- Amyloidose
- Parasitose
- Sklerodermie
- Strahlenenteritis
- Hormonell aktive Tumoren: Karzinoid, Gastrinom, VIPom
- Malabsorption nach Neomycintherapie
- Zollinger-Ellison-Syndrom
Diagnostik
Im Mittelpunkt der Diagnostik steht die Detektion der auslösenden Ursache. U.a. werden folgende Untersuchungen durchgeführt:
- Blutbild inkl. Ferritin, Vitamin B12 und Folsäure
- Nachweis von Endomysium-Antikörper
- D-Xylose-Test
- Laktosetoleranztest
Podcast
Quellen
- Laborlexikon.de; abgerufen am 26.03.2021
Bildquelle
- Bildquelle Podcast: ©Eberhard Grossgasteiger / Pexels
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