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Pericarditis constrictiva

(Weitergeleitet von Konstriktive Perikarditis)

Synonyme: Konstriktive Perikarditis, Constrictio pericardii, Pericarditis calcarea, "Panzerherz"
Englisch: constrictive pericarditis

1. Definition

Die Pericarditis constrictiva ist ein möglicher Folgezustand einer akuten Perikarditis mit narbigem Umbau (Fibrose und Kalzifikation) des Perikards.

2. Ätiologie

Die Ätiologie einer Pericarditis constrictiva entspricht prinzipiell der Ätiologie der akuten Perikarditis, aus der sie hervorgeht. Eine wichtiger möglicher Auslöser ist die extrapulmonale Tuberkulose.

3. Pathophysiologie

Die narbige Schrumpfung und Einlagerung von Kalkspangen in den Herzbeutel führt zur Behinderung der diastolischen Ventrikelfüllung. Als Folge kommt es zu einer Einflussstauung und einer Herzmuskelatrophie mit graduellem Abbau der Kontraktionskraft des Herzens.

4. Symptomatik

Symptome entstehen insbesondere durch den Rückstau des Blutes vor dem rechten Herzen. Dabei ist die gleichzeitige obere und untere Einflussstauung typisch für die Pericarditis constrictiva:

Durch das verminderte Auswurfvolumen tritt eine körperliche Schwäche mit Dyspnoe bei geringer Belastung auf. Nicht selten liegt ein sogenannter Pulsus paradoxus vor.

5. Diagnostik

Im EKG stellt sich die Pericarditis constrictiva in Form unspezifischer Veränderungen dar. Es kommt vor allem zu Negativierungen der T-Welle. Eventuell liegt bei massiver Vernarbung eine Niedervoltage vor.

Die Echokardiographie zeigt eine Verstärkung des Echos an vernarbten Perikardarealen. In der Echtzeitbeobachtung kann eventuell eine verminderte Beweglichkeit des Herzens festgestellt werden. Hierbei stoppt die Ventrikelfüllung in der Diastole zu früh. Das zeigt sich durch ein Dip-Plateau-Phänomen bei invasivem Druckmonitoring.

Die Herzgröße stellt sich in der Echokardiographie und anderen bildgebenden Verfahren (z.B. Röntgen-Thorax) normal dar. Rein klinisch liegen also Zeichen der Rechtsherzinsuffizienz vor, jedoch ohne typische morphologische Veränderungen.

Im MRT können die Veränderungen des Perikards gut beurteilt werden, im CT zeigen sich häufig Kalzifikationen.

Außerdem findet man das sogenannte Kußmaul-Zeichen, einen paradoxen Druckanstieg der Jugularvenen bei tiefer Inspiration.

6. Pathologie

In der Pathologie unterscheidet man:

7. Differenzialdiagnose

Differenzialdiagnostisch muss insbesondere an eine restriktive Kardiomyopathie gedacht werden.

8. Therapie

Bei Vorliegen einer Pericarditis constrictiva erfolgt die Therapie chirurgisch durch eine Perikardektomie bzw. eine Dekortikation des Herzens. Dabei wird das Herz aus dem vernarbten Perikard befreit.

Erfolgt eine chirurgische Therapie zu spät, ist die Prognose durch eine weit fortgeschrittene Atrophie des Myokards eingeschränkt.

Fachgebiete: Kardiologie

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