Kußmaul-Zeichen
nach dem deutschen Arzt Adolf Kußmaul (1822-1902)
Synonyme: Kussmaul-Zeichen, Kußmaul-Puls
Englisch: Kussmaul's sign
Definition
Als Kußmaul-Zeichen bezeichnet man einen paradoxen Druckanstieg bzw. einen fehlenden Druckabfall in den Jugularvenen bei der Inspiration. Es äußert sich klinisch in hervortretenden Halsvenen bei der Einatmung.
Abgrenzung
Das Kußmaul-Zeichen ist zu unterscheiden von der Kußmaul-Atmung, die im Rahmen einer diabetischen Ketoazidose auftritt.
Ätiologie
Das Kußmaul-Zeichen tritt bei kardialen Erkrankungen auf, die mit einer beeinträchtigten rechtsventrikulären Füllung einhergehen. Dazu gehören:
Pathophysiologie
Bei tiefer Inspiration erhöht sich der venöse Rückstrom zum rechten Herzen durch die Senkung des intrathorakalen Drucks. Physiologischerweise führt dies zu einem Abfall des Jugularvenendrucks. Ist die Füllung des rechten Ventrikels jedoch eingeschränkt, staut sich das Blut in die großen Halsvenen zurück, sodass es zu einem zentralvenösen Druckanstieg kommt.
siehe auch: Pulsus paradoxus
Literatur
- Altmeyers-Enzyklopädie – Kussmaul-Zeichen abgerufen am 20.05.2022
- Dubé et al.: Kussmaul’s sign for the diagnosis of right ventricular myocardial infarction: a systematic review and meta‑analysis of diagnostic test accuracy studies Canadian Journal of Emergency Medicine, 2021