Strahlenenteritis
Definition
Als Strahlenenteritis bezeichnet man die Schäden am Darm, die aufgrund energiereicher Strahlung auftreten. Eine Strahlenenteritis kann als Folge eines Strahlenunfalls, aber auch im Rahmen einer therapeutischen Bestrahlung auftreten. Dosisabhängig sind akute und chronische Verläufe möglich.
Pathophysiologie
Die Strahlung führt zu einer direkten Zellschädigung sowie entzündlichen Veränderungen der Darmschleimhaut. Besonders betroffen sind schnell proliferierende Zellen wie die Enterozyten im Dünndarm. In der chronischen Phase dominieren fibrotische Umbauprozesse, Ischämien durch Gefäßveränderungen und Lymphabflussstörungen.
Symptome
Zu den Symptomen gehören u.a.:
Komplikationen
- Strikturen
- Obstruktionen
- Ulzera
- Fisteln (z.B. enterokutane Fisteln)
- Perforationen
- Chronische Schmerzen
Zudem erhöht sich langfristig das Risiko für sekundäre Tumoren im bestrahlten Gebiet.
Diagnostik
- Anamnese (inkl. Strahlenexposition)
- Endoskopie mit Biopsie
- CT/MRT zur Beurteilung von Strikturen oder Fisteln
- Labordiagnostik: Entzündungsparameter, Anämie, Elektrolytstörungen
Therapie
Die Therapie erfolgt primär symptomatisch, z.B. mit Antidiarrhoika, Schmerzmitteln und Ernährungstherapie bei einer Malabsorption. Insbesondere in der akuten Phase können Kortikosteroide zur Entzündungshemmung verabreicht werden. Bei Strikturen, Fisteln oder Perforationen müssen chirurgische Interventionen erfolgen. Bakterielle Superinfektionen werden mit Antibiotika therapiert.
Prognose
Die Prognose hängt von der Dosis und Ausdehnung der Strahlenschädigung ab. Chronische Verläufe können zu einer erheblichen Einschränkung der Lebensqualität führen.