Endomysium-Antikörper
Abkürzung: EMA
Definition
Beim Endomysium-Antikörper handelt es sich um Antikörper der Klasse IgA und IgG, die sich gegen Proteinkomponenten des Endomysiums richten. Sie kommen bei Patienten mit Zöliakie nach Aufnahme glutenhaltiger Nahrungsmittel vor und lassen sich daher zum diagnostischen Nachweis nutzen.
Material
Für die Diagnostik wird 1 ml Serum benötigt.
Testverfahren
Der Nachweis erfolgt semiquantitativ über indirekte Immunfluoreszenz.
Referenzbereiche
Test | Norm |
---|---|
Endomysium-IFT IgA | negativ |
Endomysium-IFT IgG | negativ |
Interpretation
Erhöhte Werte sprechen für eine glutensensitive Enteropathie (Zöliakie). Hier ist die Untersuchung auf Endomysium-Antikörper als Screening-Test einsetzbar und auch als Verlaufsparameter geeignet, da die Titer mit der Glutenaufnahme korrelieren.
Zudem können erhöhte Werte bei einer Dermatitis herpetiformis Duhring vorliegen.
Weitere Untersuchungen
Zur Diagnosesicherung können zusätzlich folgende Untersuchungen durchgeführt werden:
- Antikörper gegen deamidierte Gliadinpeptide (Anti-DGP)
- Transglutaminase-Antikörper (tTG-Ak)
Zudem kann eine Anämie-Abklärung (kleines Blutbild, Ferritin, Vitamin B12) erfolgen.
Hinweise
Die gleichzeitige Bestimmung von Endomysium- und Gluten- bzw. Gliadin-Antikörpern kann die Chance erhöhen, eine Zöliakie im Screening zu erfassen. Der EMA weist allerdings auch isoliert eine hohe Spezifität (95%) und Sensitivität (100%) für die Diagnose einer Zöliakie auf. Die Titerhöhe ist mit dem Grad der Zottenatrophie assoziiert. Anstelle der Endomysium-Antikörper-Untersuchung kann auch der Gewebstransglutaminase-Antikörper bestimmt werden. Ein Test hierfür ist als standardisierter ELISA verfügbar im Gegensatz zum aufwendigen Endomysium-Immunfluoreszenztest.
Quellen
Laborlexikon.de; abgerufen am 21.02.2021