Zottenatrophie
Definition
Unter einer Zottenatrophie versteht man einen Schwund der Dünndarmzotten. Die Zottenatrophie tritt im Rahmen einer Zöliakie und anderer Darmerkrankungen auf.
Diagnostik
Der Befund einer Zottenatrophie des Dünndarms wird im Rahmen einer Endoskopie erhoben, meist einer Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD). Alternativ kommen die Ileoskopie bzw. Intestinoskopie oder eine Kapselendoskopie in Frage. Man sieht eine Abflachung des Zottenreliefs und der Kerckring-Falten. Die Schleimhautoberfläche ist abgeflacht und zeigt kleine Einkerbungen, die entfernt an den geriffelten Rand von Muschelschalen erinnern ("Scalloping").
Differentialdiagnostik
Eine Zottenatrophie kann verschiedene Ursachen haben, ist jedoch in über 90% der Fälle durch eine Zöliakie bedingt. Zu den selteneren Ursachen zählen:
- Infektionen: Giardiasis, Tropische Sprue, Whipple-Krankheit, Kryptosporidiose, Helminthen, HIV-Enteropathie
- Immunologische Ursachen: andere Nahrungsmittelintoleranzen, Kollagene Sprue, Autoimmunenteropathie (AIE), variables Immundefektsyndrom (CVID), Morbus Crohn, eosinophile Gastroenteritis, refraktäre Zöliakie, Graft-versus-Host-Reaktion
- Medikamente: Chemotherapeutika, NSAR
- Sonstige: T-Zell-Lymphom, Strahlenkrankheit, Zollinger-Ellison-Syndrom
um diese Funktion zu nutzen.