Antikörper gegen deamidierte Gliadinpeptide
Synonyme: Anti-DGP, dAGA
Englisch: deamidated gliadin antibodies
Definition
Antikörper gegen deamidierte Gliadinpeptide, kurz Anti-DGP, sind IgA- und IgG-Antikörper, die sich gegen deamidierte Gliadinfragmente richten. Sie werden im Rahmen der Zöliakie-Diagnostik bestimmt.
Hintergrund
Die Bestimmung von Anti-DGP hat den älteren Nachweis von Antikörpern gegen natives Gliadin (Gliadin-Antikörper bzw. AGA) abgelöst.
Ein selektiver IgA-Mangel ist in der Bevölkerung nicht ganz selten, zudem besteht eine Assoziation dieses Immundefektes zur Zöliakie. Da eine alleinige Untersuchung von IgA-Antikörpern bei IgA-Mangel falsch negativ wäre, analysiert man beim Screening von Risikopersonen stets beide Antikörperklassen, d.h. IgA- und IgG-Antikörper.
Referenzbereiche
Test | negativ | grenzwertig | positiv |
---|---|---|---|
Anti-DGP IgA | < 7,0 U/ml | 7,0 – 10,0 U/ml | >10,0 U/ml |
Anti-DGP IgG | < 7,0 U/ml | 7,0 – 10,0 U/ml | >10,0 U/ml |
Interpretation
Hohe Titer von Anti-DGP IgG und der Nachweis von Anti-DGP IgA im Serum sprechen mit hoher Wahrscheinlichkeit für eine Zöliakie. Die Sensitivität des Testverfahrens wird mit 92-95% angegeben, die Spezifität mit 98%.[1] Um die Aussagekraft zu erhöhen, sollten stets die Transglutaminase-Antikörper (tTG-Ak) und die Endomysium-Antikörper (EMA) mit bestimmt werden.
Quellen
- ↑ Hasler J: Neuartige Marker in der Diagnostik der Zöliakie: Antikörper gegen deamidierte Gliadinpeptide, Pipette (2007) Nr. 3
Literatur
- Laborlexikon.de; abgerufen am 11.03.2021
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