Granuloma faciale
Synonyme: Granuloma faciale mit Eosinophilie, Granuloma eosinophilicum faciei, eosinophiles Granulom des Gesichts
Englisch: granuloma faciale
Definition
Das Granuloma faciale ist eine gutartige, chronische Hauterkrankung, die durch rot-braune Plaques gekennzeichnet ist und bevorzugt im Gesicht auftritt.
Geschichte
Das Granuloma faciale wurde erstmals 1895 von Colcott-Fox beschrieben.
Epidemiologie
Es handelt sich um eine seltene Erkrankung, deren genaue Prävalenz nicht bekannt ist. Das Granuloma faciale manifestiert sich meistens zwischen dem 4. und 6. Lebensjahrzehnt, kann aber generell in jedem Lebensalter auftreten. Kinder sind selten betroffen. Bei Männern kommt das Granuloma faciale häufiger vor als bei Frauen.
Ätiologie
Die Ätiologie des Granuloma faciale ist derzeit (2022) noch nicht geklärt. Es wird unter anderem eine Vaskulitis als Ursache vermutet. In manchen Fällen konnte eine Assoziation mit folgenden Erkrankungen beobachtet werden:
Klinik
Charakteristisch für das Granuloma faciale ist das Auftreten von roten bzw. braun-roten Plaques. Sie sind rund und weisen in der Regel einen Durchmesser von bis zu 2 cm auf. Nur in seltenen Fällen sind sie größer. Die Oberfläche der Plaques erinnert aufgrund von großen erweiterten Follikelmündungen an eine Orangenhaut. Im Verlauf wird die Oberfläche der Plaques jedoch zunehmend glatter. Wenn die Hautveränderungen abheilen, verbleiben in der Regel atrophe Narben.
Die Plaques treten bevorzugt im Gesicht, insbesondere an der Nase, der Stirn, den Schläfen und Wangen sowie am Kinn auf. Eine weitere häufige Lokalisation ist das Capillitium. In nur 10 % der Fälle kommen die Hautveränderungen außerhalb des Gesichts vor – dann sind oft der Rumpf und die oberen Extremitäten betroffen. Eine Beteiligung der Mundschleimhaut ist hingegen selten. Die Hautveränderungen treten gehäuft an sonnenexponierten Stellen auf.
Diagnostik
Die Diagnostik besteht in erster Linie aus einer Ganzkörperuntersuchung der Haut und einer Hautbiopsie mit anschließender Pathohistologie. In der Diaskopie sind gelb-bräunliche Eigeninfiltrate erkennbar. Histologisch sind unter anderem in frühen Stadien Zeichen einer leukozytoklastischen Vaskulitis erkennbar, wie Fibrin in den Gefäßwänden oder neutrophile Granulozyten, die perivaskulär lokalisiert sind.
Im Verlauf ist unter anderem ein dichtes und diffuses Infiltrat in der Dermis nachweisbar, das unter anderem aus Lymphozyten, neutrophilen und eosinophilen Granulozyten, Plasmazellen sowie Histiozyten besteht. In späteren Stadien ist eine Fibrosklerose zu beobachten.
Differentialdiagnosen
Mögliche Differentialdiagnosen des Granuloma faciale sind beispielsweise:
Therapie
Beim Granuloma faciale handelt es sich um eine gutartige Hauterkrankung. Das Ausmaß der Intervention sollte deshalb sorgfältig abgewogen werden.
Die Behandlung des Granuloma faciale besteht unter anderem in der topischen Gabe von Tacrolimus oder der lokalen Infiltration von Glukokortikoiden. Die systemische Therapie beinhaltet den Einsatz von Dapson. Weitere Behandlungsoptionen sind eine Lasertherapie, Exzision, Dermabrasion sowie eine Kauterisation oder Kryochirurgie.
Prognose
Es handelt sich um eine chronische Hauterkrankung, die in der Regel über mehrere Jahre hinweg persistiert. Vereinzelt kommt es zu Spontanheilungen.
Literatur
- Pschyrembel - Granuloma faciale, abgerufen am 13.04.2022
- DermNET NZ - Granuloma faciale, abgerufen am 13.04.2022
- Altmeyers - Granuloma faciale, abgerufen am 13.04.2022
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