Laser
Synonym: Laserlicht
Englisch: laser
Definition
Ein Laser ist ein technisches Gerät, in dem ein Medium durch den Einfluss von elektrischer Energie zur Aussendung von Strahlung bestimmter Wellenlänge (Lichtenergie) angeregt wird. Das Wort Laser ist dabei ein das Funktionsprinzip beschreibendes Akronym aus den Anfangsbuchstaben der englischen Begriffe Light Amplification by Stimulated Emission of Radiation.
Geschichte
Der erste Laser wurde 1960 von Theodore Maiman entwickelt. Bereits kurz darauf wurden erste medizinische Anwendungen erprobt. In den 1980er Jahren wurden in der Augenheilkunde erstmals sogenannte Excimer-Laser eingesetzt.
Wirkprinzip
Die Wirkung von Lasern geht auf die Bündelung und dadurch erhöhte Leistungsdichte des Lichtstrahls zurück. Laserlicht wird vom Gewebe absorbiert und führt zu einer thermischen Zerstörung der Gewebeproteine. Den Vorgang bezeichnet man als Laserkoagulation. Dadurch ist sowohl das präzise Zerschneiden als auch die Koagulation von Gewebe möglich.
Einteilungen
... nach Laser-Medien
- Gas (Argon-Laser, Xenon-Laser, CO2-Laser, Stickstofflaser, Excimer-Laser)
- Flüssigkeit bzw. Farbstoff
- Festkörper (YAG-Laser)
- Halbleiter (Diodenlaser)
... nach physikalischen Eigenschaften
- Eindringtiefe
- Oberflächenlaser
- Tiefenlaser
- Pulsdauer
- Langgepulste Laser
- Kurzgepulste Laser
- Ultrakurzgepulste Laser (Q-switched Laser)
... nach physiologischen Eigenschaften
- Gewebeaffinität
- Pigmentselektive Laser
- Pigmentunselektive Laser
... nach Wellenlängenbereich
- Sichtbar
- Infrarot
- Ultraviolett
... nach Laserschutz-Klasse
Laser der Klasse I, II und IIIa gelten wegen ihrer niedrigen Intensität als unbedenklich. Klasse IIIb- und IV-Laser sind hochenergetisch, ihre Anwendung setzt eine besondere Eignung (Laserschutzbeauftragter) voraus. Die High Power Laser in der Medizin sind meistens Laser der obersten Schutzklasse (IV).
Indikationen
Laser haben in den letzten Jahren in Medizin und Zahnmedizin eine zunehmende Verbreitung gefunden, unter anderem in der Dermatologie, der Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, der ästhetischen Medizin, der Augenheilkunde, der Chirurgie und der Phlebologie. Laser werden auch im Rahmen von endoskopischen Einsätzen genutzt.
Dermatologie und ästhetische Medizin
Oberflächen-Laser, wie der CO2-Laser, werden eingesetzt zur Entfernung von:
- Muttermalen (Nävus), Warzen, Keloiden, Aknenarben, Falten, Schlupflidern und Xanthelasmen
Tiefen-Laser werden eingesetzt zur Entfernung von:
- Gefäßveränderungen: Hämangiomen, Besenreiservarizen, Couperose, Teleangiektasien, Varizen, Spidernävi
- Pigmentanomalien: Altersflecken, pigmentierte Nävi, Tätowierungen
- Haaren (Laserepilation)
Augenheilkunde
In der Augenheilkunde werden Laser zur Photoablation, Photokoagulation und Photodisruption eingesetzt, z.B. bei folgenden Indikationen:
HNO-Heilkunde
- Stapes-Chirurgie (z.B. Otosklerose)
- Stimmband-Chirurgie (Phonochirurgie)
- Kehlkopf-Chirurgie (z.B. Larynx-Karzinom)
- Nasenmuschel-Chirurgie
- Mund- bzw. Zungen-Karzinomen
- Schleimhautveränderungen
- Trachealstenosen
Nebenwirkungen
- Bei Behandlungen an der Haut können Nebenwirkungen von Seiten der Pigmente der Haut meist vermieden werden, wenn der Bräunungsgrad der Haut (Bräunungsindex nach Lang) beachtet wird.
- Bei Behandlungen im Kopf-Hals-Gebiet (z.B. HNO-Heilkunde) ist der sogenannte Tubus-Brand gefürchtet, wenn bei Einsatz eines Lasers in der Intubationstubus in Brand gerät. Die Verwendung von speziellen Laser-Tuben ist zu empfehlen. Auch bei der Jet-Ventilation mit hohem Sauerstoff-Anteil kann es zu Explosionen kommen.