Xanthelasma
von griechisch: xanthos - gelb; elasma - Teller, Platte
Synonym: Xanthelasma palpebrarum
Englisch: xanthelasma
Definition
Als Xanthelasmen bezeichnet man gelbliche Plaques, die durch Ablagerung von Cholesterin im Gewebe des Ober- und Unterlids entstehen. Sie zählen zu den Xanthomen der Haut.
Ätiologie
Die genaue Ursache von Xanthelasmen ist unklar. Bei etwa der Hälfte der Patienten lassen sich Fettstoffwechselstörungen (z.B. eine Typ-II- oder Typ-IV-Hyperlipidämie) feststellen, häufig verbunden mit einem Diabetes mellitus. Xanthelasmen können aber auch bei Patienten mit normalem Gesamtcholesterin und erniedrigten HDL-Spiegeln auftreten.
Im Rahmen einer primär biliären Zirrhose (PBC) treten bei etwa 20% der Patienten Xanthelasmen auf, da es zu einer Ausscheidungsstörung von Cholesterin kommt.
Epidemiologie
Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Der Erkrankungsgipfel liegt im 4. und 5. Lebensjahrzehnt.
Histologie
Xanthelasmen bestehen aus so genannten Xanthom- oder Schaumzellen. Hierbei handelt es sich um Makrophagen (Histiozyten), die durch intrazelluläre Einlagerung von Lipiden ein "schaumiges" Zytoplasma aufweisen. Die Zusammensetzung der Lipide zeigt einen sehr hohen Anteil von Cholesterin.
Klinik
Xanthelasmen sind in der Regel in der Nähe des inneren Lidwinkels lokalisiert, wobei das Oberlid häufiger als das Unterlid betroffen ist. Die Krankheitsherde imponieren als gelbe, flach erhabene, weiche und verschiebliche Effloreszenzen. Die betroffenen Stellen können an Größe zunehmen und konfluieren oder bleiben längere Zeit statisch.
Bis auf die kosmetische Beinträchtigung erzeugen Xanthelasmen in der Regel keinerlei Symptome. Nur in seltenen Fällen kann es zu einer Beeinträchtigung der Lidfunktion im Sinne einer Ptosis kommen.
Therapie
Allgemein
Bei Vorliegen einer Fettstoffwechselstörung ist eine Therapie der Grunderkrankung durch Diät und Lipidsenker angezeigt, um ein weiteres Fortschreiten zu unterbinden. Der Einfluss dieser Maßnahmen auf das Krankheitsbild ist jedoch meist gering.
Chirurgisch
Die Abtragung der Xanthelasmen erfolgt chirurgisch. Neben der Exzision und Kauterisation der Herde mit HF-Geräten oder Chloressigsäure wird heute vor allem die Laserablation mittels CO2-Laser vorgenommen.
Unabhängig vom Verfahren muss umsichtig vorgegangen und auf die spezielle Anatomie der Lider Rücksicht genommen werden. Bei zu umfangreicher Gewebentfernung kann es zu anschließender Schrumpfung der Narben mit Störung des Lidschlusses (Ektropion) kommen. Ein weiteres mögliches Risiko sind ästhetisch unbefriedigende Pigmentstörungen.
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