Synonym: Glutamat-Oxalacetat-Transaminase, GOT
Abkürzung: AST, ASAT
Die Aspartat-Aminotransferase, kurz ASAT oder AST, ist ein zu den Transaminasen gehöriges Enzym, das in Hepatozyten, Herz- und Skelettmuskelzellen vorkommt. Die ältere Bezeichnung Glutamat-Oxalacetet-Transaminase (GOT) ist ebenfalls weit verbreitet.
Die Aspartat-Aminotransferase katalysiert folgende Reaktion:
Sie ist ein essentielles Enzym für den Malat-Aspartat-Shuttle und damit für die Nutzung des NADH aus der Glykolyse für die Atmungskette.
Die Aspartat-Aminotransferase kommt in relevantem Umfang in Leber, Gehirn, Niere und Bauchspeicheldrüse, sowie in der Herz- und Skelettmuskulatur, vor. Sie kann dort sowohl im Zytosol als auch in den Mitochondrien lokalisiert sein.
Eine gleichzeitige Erhöhung von ASAT (GOT) und ALAT (GPT) deutet auf eine Lebererkrankung hin, gegebenenfalls auch eine Leberstauung bei dekompensierter Herzinsuffizienz. Bei leichten Leberzellschäden beläuft sich der Quotient aus ASAT und ALAT (De-Ritis-Quotient) auf Werte unterhalb von 1. Dagegen liegt dieser Quotient bei schweren Leberzellschäden oberhalb von 1. Dieses Phänomen ist durch die unterschiedliche Verteilung von ASAT und ALAT innerhalb der Zelle bedingt. ALAT kommt im Zytosol vor und wird schon leichteren Schäden der Zellmembran freigesetzt und kann ins Blut übertreten. Die ASAT ist hingegen zum größten Teil in den Mitochondrien lokalisiert, gelangt also nur bei umfangreicherer Zellschädigung ins Blut.
siehe auch: Leberenzyme
Beim Myokardinfarkt steigt die ASAT nach vier bis acht Stunden an. Ihr Maximum erreicht sie nach 16 bis 48 Stunden. Nach drei bis sechs Tagen hat sich die ASAT wieder normalisiert. Der Quotient CK/ASAT beläuft sich beim Myokardinfarkt auf weniger als 10. Dagegen steigt er bei Skelettmuskelschäden auf Werte größer als 10.
siehe auch: Herzenzyme
Für die Untersuchung werden 0,5 ml Serum benötigt. Die Bestimmung aus Blutplasma zeigt vergleichbare Ergebnisse.
Für Männer und Frauen gelten bei der Messung im Körpertemperaturbereich (37°C) folgende Referenzwerte:
Die Messmethode zur Bestimmung der Serumkonzentration der Aspartat-Aminotransferase besteht aus einem zusammengesetzten enzymatischen Test mit Messung der kinetischen Indikatorreaktion (Abnahme von NADH) bei den Wellenlängen 334, 340 oder 366 nm.
Der Enzymreaktion der ASAT ist dabei die Indikatorreaktion nachgeschaltet:
Die biologische Halbwertszeit der Aspartat-Aminotransferase beträgt 17 ±5 Stunden.
Die ASAT-Konzentration im Serum ist:
...sehr stark erhöht bei:
...stark erhöht bei:
...erhöht bei:
Ca. 80% der ASAT-Konzentration einer Vollblutprobe befindet sich in den Erythrozyten, nur 2% im Plasma. Hämolyse in vivo oder in vitro führt daher zu erhöhten Werten.
GOTt sitzt auf dem AST und GlauPT er sei ALaT. |
Tags: Enzym, Eselsbrücke, Hämolyse, Laborparameter, Leberenzym, Präanalytik
Fachgebiete: Biochemie, Innere Medizin, Labormedizin
Diese Seite wurde zuletzt am 5. Februar 2022 um 12:41 Uhr bearbeitet.
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