De-Ritis-Quotient
Synonym: AST to ALT Ratio, AAR
Englisch: AST/ALT ratio, De Ritis Ratio
Definition
Der De-Ritis-Quotient gibt das Verhältnis zwischen Aspartat-Aminotransferase (AST, ASAT), bzw. Glutamat-Oxalacetat-Transaminase (GOT) und Alanin-Aminotransferase (ALT, ALAT) bzw. Glutamat-Pyruvat-Transaminase (GPT) an:
Berechnung
- De-Ritis-Quotient = AST/ALT
bzw.
- De-Ritis-Quotient = GOT/GPT
Referenzbereich
Der Referenzbereich des dimensionslosen De-Ritis-Quotienten beträgt 0,6 - 0,8.
Bewertung
Vereinfachend kann man sagen: Ein kleiner De-Ritis-Quotient (< 1) spricht für einen geringen Leberschaden, ein großer Quotient (> 1) für einen schwerwiegenderen Leberschaden (z.B. chronische Hepatitis, Leberzirrhose)
Ein erhöhter De-Ritis-Quotient kann auch bei Herz- und Skelettmuskelschäden (z. B. bei akutem Herzinfarkt) auftreten, da diese zu einer Erhöhung der Aspartat-Aminotransferase führen. Bei alkoholtoxischem Leberschaden kann der Quotient ebenfalls erhöht sein, ohne dass ein entsprechend schwerer Leberschaden vorliegt, da hierbei die Alanin-Aminotransferase supprimiert wird.
Anwendung
Der De-Ritis-Quotient findet vor allem Anwendung in der Leberdiagnostik, um eine Aussage über die Schwere einer Leberzellschädigung bzw. Leberzellnekrose treffen zu können. AST ist zwar nicht leberspezifisch, liegt aber zu ca. 80% in Mitochondrien und zu ca. 20% im Zytoplasma vor. ALT ist nahezu leberspezifisch und weist seine höchste Aktivität in den Hepatozyten auf: Es liegt zu 20% in Mitochondrien und zu 80% im Zytoplasma vor. Je mehr mitochondriale Enzyme freigesetzt werden, desto schwerwiegender ist die Hepatozytenschädigung.
Wenn die Leberwerte ansonsten im Referenzbereich liegen, ist ein erhöhter De-Ritis-Quotient nicht aussagekräftig.