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Unterarmfraktur

Synonym: Unterarmbruch
Englisch: forearm fracture

1. Definition

Unterarmfrakturen sind Knochenbrüche (Frakturen) im Bereich des Unterarms.

2. Hintergrund

Der knöcherne Unterarm besteht aus Ulna und Radius. Angrenzende Knochenstrukturen sind proximal der Humerus, distal die Handwurzel.

3. Ätiopathogenese

Eine Unterarmfraktur entsteht durch die Einwirkung von Kräften, welche die Stabilität der Unterarmknochen übersteigen. Dabei kann eine direkte oder indirekte Gewalteinwirkung vorliegen. Häufige Ursachen sind Stürze auf den gestreckten Arm oder Verkehrsunfälle.

Patienten mit Osteoporose oder genereller Knochenschwäche sind einem erhöhten Frakturrisiko ausgesetzt, da die Knochenstruktur durch die reduzierte Knochendichte anfälliger wird.

4. Formen

Abhängig vom Unfallgeschehen und vom Zustand des Patienten, sind verschiedene Formen von Frakturen möglich, z.B. Torsionsfrakturen, Biegungsfrakturen, Stauchungsfrakturen, Abrissfrakturen oder Segmentfrakturen. Bei Kindern können Unterarmfrakturen auch als Grünholzfrakturen auftreten.

Unterarmfrakturen werden gemäß der AO-Klassifikation nach dem betroffenen Knochen (Ulna, Radius), nach dem Knochenabschnitt (proximal, Schaft, distal), der Anzahl der Knochenfragmente und der Gelenkbeteiligung (intraartikulär, partiell-artikulär, extraartikulär) eingeteilt. Man unterscheidet unter anderem:

Die einzelnen Formen können auch kombiniert auftreten.

5. Klinik

Im Rahmen der Diagnostik deutet eine typische Klinik in der Regel auf das Verletzungsbild hin. Dazu zählt vorrangig das Vorhandensein klinischer Frakturzeichen.

Weitere mögliche Symptome sind Missempfindungen im Unterarm, die auf Nervenläsionen hindeuten können, und die Instabilität des Hand- oder Ellenbogengelenks.

6. Komplikationen

7. Diagnostik

Nach Überprüfung der pDMS (periphere Durchblutung, Motorik und Sensibilität) ist die bildgebende Diagnostik unerlässlich. Als Goldstandard in der Frakturdiagnostik gilt das Röntgen, wobei zur umfassenden Diagnoseabsicherung Aufnahmen in zwei Ebenen erforderlich sind. Bei der Befundung der Aufnahmen sollte sich auf die radiologischen Frakturzeichen berufen werden:

8. Therapie

8.1. Konservative Therapie

Bei Frakturen, die nicht oder nur minimal disloziert sind (Achsabweichung < 10° oder Dislokation ad latum maximal Schaftbreite) , kann eine konservative Therapie erwogen werden. Dabei wird der Arm für einen Zeitraum von 3-4 Wochen im Oberarmgips ruhiggestellt.

8.2. Operative Therapie

Meist werden Unterarmfrakturen, v.a. Unterarmschaftfrakturen, bei Erwachsenen operativ versorgt. Eine operative Therapie ist indiziert, wenn es sich um eine dislozierte, isolierte Radius- oder Ulnafraktur, eine vollständige Unterarmschaftfraktur, eine Luxationsfraktur, eine offene Fraktur oder eine Fraktur mit ausgedehntem Weichteilschaden handelt. Goldstandard ist die Plattenosteosynthese, alternativ kann ein Fixateur externe erforderlich sein (v.a. bei Polytrauma).

9. Prognose

Die Prognose korreliert in der Regel mit dem Ausmaß der Weichteilverletzungen. Bei geringfügiger Verletzung der Weichteile, ist die Prognose gut. Erschwerende Faktoren sind umfassende Weichteilschäden, Nerven- oder Gefäßschäden oder Defizite in der Knochenheilung.

10. ICD-Codes

  • S52.0 – Fraktur des proximalen Endes der Ulna
  • S52.1 – Fraktur des proximalen Endes des Radius
  • S52.2 – Fraktur des Ulnaschaftes
  • S52.3 – Fraktur des Radiusschaftes
  • S52.4 – Fraktur des Ulna- und Radiusschaftes, kombiniert
  • S52.5 – distale Radiusfraktur
  • S52.6 – distale Fraktur der Ulna und des Radius, kombiniert
  • S52.7 – multiple Frakturen des Unterarmes
  • S52.8 – Fraktur sonstiger Teile des Unterarmes
  • S52.9 – Fraktur des Unterarmes, Teil nicht näher bezeichnet

11. Quellen

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Juliane Cramer
Student/in der Humanmedizin
Dr. Frank Antwerpes
Arzt | Ärztin
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19.03.2025, 13:28
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