Frakturdislokation
Englisch: fracture dislocation
Definition
Frakturdislokationen sind im Rahmen von Knochenbrüchen (Frakturen) entstehende Verschiebungen der Knochenfragmente mit dem Resultat einer Fehlstellung.
Einteilung
Frakturen können je nach Art und Grad der vorliegenden Dislokation eingeteilt werden.
Dislocatio ad latus (Seitverschiebung)
Die Dislocatio ad latus gibt eine seitliche Verschiebung der Knochenfragmente gegeneinander an. Die seitliche Dislokation kann in alle vier Richtungen, also nach anterior, posterior, medial und nach lateral erfolgen.
Bei der Dokumentation und Befundung von Frakturen wird das Dislokationsausmaß in der Regel in cm oder beispielsweise in "1/4 Schaftbreite" oder "2-fache Kortikalisdicke" angegeben.
siehe auch: Bajonett-Stellung
Dislocatio ad longitudinem (Längsverschiebung)
Die Dislocatio ad longitudinem ist eine Verschiebung der Fragmente in der Längsachse des Knochens. Dabei unterscheidet man Längsverschiebungen mit Längenverlust ("cum contractione"), mit Verlängerung ("cum distractione") und mit Eindrückung ("cum impressione"). Das Ausmaß wird in cm angegeben.
Dislocatio ad axim (Achsenknick)
Die Dislocatio ad axim bezeichnet das Vorliegen einer Achsenfehlstellung. Die Art der Dislokation wird nach ihrer Morphologie bezeichnet, also beispielsweise als Valgus, Varus, Rekurvation oder Antekurvation. Das Ausmaß der Achsenknickung wird in Winkelgraden angegeben.
Dislocatio ad peripheriam (Drehfehler)
Die Dislocatio ad peripheriam bezeichnet eine Drehfehlstellung der Fragmente gegeneinander. Der Drehfehler wird in Winkelgraden angegeben. Bezugspunkt ist dabei definitionsgemäß das distale Frakturfragment. Zusätzlich wird die Qualität des Drehfehlers als Innenrotation oder Außenrotation dokumentiert.
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