Frakturzeichen
Definition
Als Frakturzeichen werden klinische und radiologische Zeichen für das Vorhandensein einer Fraktur bezeichnet.
Klinische Frakturzeichen
Klinisch werden unsichere Frakturzeichen von sicheren Frakturzeichen unterschieden.
Unsichere Frakturzeichen
Sichere Frakturzeichen
- Achsenfehlstellung des Knochens (siehe auch: Frakturdislokation)
- Krepitation
- pathologische Beweglichkeit
- sichtbare Knochenfragmente bei offener Fraktur
Bei klinisch bestehenden Frakturzeichen sind immer Röntgenaufnahmen in zwei Ebenen zur Bestätigung oder zum Ausschluss einer Fraktur notwendig. Auch bei sicheren Frakturzeichen muss zur Therapieplanung eine bildgebende Diagnostik erfolgen.
Radiologische Frakturzeichen
In der Radiologie werden bei der Befundung von Röntgenaufnahmen indirekte und direkte Frakturzeichen unterschieden:
Direkte Frakturzeichen
- Frakturspalt (Aufhellungslinie)
- Kompression der Spongiosa (Verdichtung bei Stauchung von Knochenfragmenten)
- Stufenbildung in der Kortikalis (als Ausdruck einer Achsenabweichung)
- Unterbrechung der Spongiosabälkchen
- Sichtbare Knochenfragmente
- Deformierung (z.B. Keilwirbel)
Indirekte Frakturzeichen
- Periostreaktion
- Fettzeichen
- Verlagerte Muskelanteile (z.B. durch Weichteilschwellung oder Hämatom)
- Weichteilemphysem, Pneumozephalus, Pneumothorax, Pneumomediastinum
- Ergussbildung (z.B. Hämarthros, Hämatothorax)
Fachgebiete:
Orthopädie und Unfallchirurgie, Radiologie
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