Essex-Lopresti-Verletzung
nach Peter Essex-Lopresti (1916-1951), britischer Unfallchirurg
Definition
Die Essex-Lopresti-Verletzung ist eine seltene Unterarmverletzung bestehend aus:
Ätiologie
Der Unfallmechanismus entspricht häufig dem einer isolierten Radiusköpchenfraktur. Ursächlich ist oft ein Sturz aus großer Höhe auf den ausgestreckten Arm, ein Hochrasanztrauma oder ein Einklemmen des Unterarmes. Die Essex-Lopresti-Verletzung ist sehr selten und wird besonders beim Vorliegen weiterer Verletzungen oft falsch diagnostiziert. Häufige Diagnosen sind dann eine Monteggia-Fraktur oder Galeazzi-Fraktur.
Symptome
Patienten geben an, Schmerzen im Bereich des proximalen Radius zu haben. Häufig wird eine Schwellung des distalen Radioulnargelenkes beobachtet. Außerdem können Schmerzen und Schwellungen am gesamten Unterarm auftreten.
Diagnostik
Bildgebende Diagnostik: Röntgen des Ellenbogens und des Handgelenkes in zwei Ebenen zu Feststellung der Radiusfraktur und Luxation, Ultraschalluntersuchung zum Nachweis einer Verletzung der Membrana interossea antebrachii
Therapie
Befundabhängig kann eine operative Versorgung erfolgen:
- Radiusköpfchenresektion/-rekonstruktion
- Implantation einer Radiusköpfchenprothese und Reposition des distalen Radioulnargelenkes durch Fixierung mit einer Stellschraube oder Kirschnerdraht
Komplikationen
Aufgrund der oft zu spät diagnostizierten Verletzung ist die Komplikationsrate hoch. Bewegungseinschränkungen insbesondere bei der Pronation und Supination des Unterarmes oder persistierende Beschwerden sind häufig anzutreffen.
Wissenswertes
Neben der Essex-Lopresti-Verletzung ist auch die Klassifikation der Kalkaneusfraktur nach Essex-Lopresti nach dem britischen Unfallchirurgen benannt.