Galeazzi-Fraktur
nach Riccardo Galeazzi (1866 bis 1952), italienischer Chirurg
Englisch: Galeazzi's fracture
Definition
Unter einer Galeazzi-Fraktur versteht man den Bruch des distalen Radius mit Riss der Membrana interossea und der Bandverbindung mit der Ulna und dadurch verursachter Subluxation der Elle. Dabei kommt es zu einer Dislokation des distalen Radioulnargelenkes (DRUG)
siehe auch: Monteggia-Fraktur
ICD10-Codes
- S52.31 - Galeazzi-(Luxations-)Fraktur
- S53.0 - Luxation des Radiuskopfes, isoliert
- S53.10 - Galeazzi-Fraktur nicht näher bezeichnet
- S53.11 - Galeazzi-Fraktur mit Luxation nach vorne
- S53.12 - Galeazzi-Fraktur mit Luxation nach hinten
Epidemiologie
Etwa 3% aller pädiatrischen Unterarmfrakturen und 7% aller Unterarmfrakturen von Erwachsenen sind Galeazzi-Frakturen.
Ätiologie
Verursacht wird eine Galeazzi-Fraktur klassischerweise durch eine Gewalteinwirkung auf den supinierten oder pronierten Unterarm.
Therapie
Die Therapie einer Galeazzi-Fraktur besteht aus einer operativen Stabilisierung des Bruches durch Plattenosteosynthese, ergänzt durch eine Naht der Bänder. Anschließend muss der Arm im Oberarmgips oder -cast in Supinationsstellung für etwa 6 Wochen ruhiggestellt werden.
Eine postoperative Physiotherapie ist obligat und verbessert das Outcome. Die ersten 2 Wochen werden passive, danach aktive Bewegungsübungen durchgeführt. Ab der 7. Woche erfolgt eine individuelle Belastungssteigerung bis zur Vollbelastung.
Komplikationen
- Wundheilungsstörung
- CRPS
- Karpaltunnelsyndrom
- Bewegungseinschränkungen
- Eingeschränkte Stützfunktion