Siltuximab
Handelsname: Sylvant®
Synonym: CNTO 328
Definition
Siltuximab ist ein monoklonaler Antikörper aus der Gruppe der Interleukin-6-Antagonisten, der zur Behandlung der Castleman-Krankheit eingesetzt wird.
Biochemie
Siltuximab ist ein chimärer monoklonaler Antikörper vom Typ IgG1κ, der gentechnisch mithilfe von CHO-Zellen produziert wird. Er setzt sich aus 1.324 Aminosäuren zusammen und hat ein molare Masse von rund 148 kDa.
Wirkmechanismus
Interleukin-6 ist ein proinflammatorisches Zytokin, das von verschiedenen Zelltypen produziert wird, u.a. von T-Zellen, B-Zellen, Monozyten, Fibroblasten und Krebszellen. Es ist in mehrere Zellprozesse involviert, zum Beispiel die Sekretion von Immunglobulinen, die Synthese von Akute-Phase-Proteinen und die Stimulation der Zellproliferation und -differenzierung.
Siltuximab bildet stabile Komplexe mit humanem Interleukin-6 und verhindert so dessen Bindung an gelöste oder membrangebundene Interleukin-6-Rezeptoren (IL-6R). Die Wirkung der bei verschiedenen chronisch-entzündlichen Erkrankungen relevanten Überproduktion von IL-6 wird so medikamentös blockiert.
Indikation
Darreichungsform
- Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung, Vials mit 100 oder 400 mg Wirkstoff
Dosierung
Die empfohlene Dosierung ist 11 mg Siltuximab/kgKG als intravenöse Infusion über 1 Stunde, jeweils alle 3 Wochen bis zum Therapieversagen.
Hinweis: Diese Dosierungsangaben können Fehler enthalten. Ausschlaggebend ist die Dosierungsempfehlung in der Herstellerinformation.
Nebenwirkungen
Häufige (≥ 1/100 bis < 1/10) und sehr häufige Nebenwirkungen (≥ 1/10) unter der Therapie mit Siltuximab sind:
- Infektionen (Atemwegsinfekte, Harnwegsinfekte, Nasopharyngitis)
- Anaphylaxie
- Blutbildveränderungen (Neutropenie, Thrombozytopenie)
- Gastrointestinale Symptome (Abdominalschmerz, Nausea, Erbrechen, Diarrhö, Obstipation, GERD, Aphthen, oropharyngeale Schmerzen)
- Hautsymptome (Exanthem, Pruritus, Ekzeme)
- Arthralgien, Extremitätenschmerz
- Nierenfunktionsstörungen
- Kopfschmerzen, Benommenheit
- Hypertonie
- Veränderte Laborwerte (Hypertriglyceridämie, Hypercholesterinämie, Hyperurikämie)
- Ödeme
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff
Bei Frauen im gebärfähigen Alter ist während und bis 3 Monate nach der Behandlung eine effektive Empfängnisverhütung notwendig. Während der Schwangerschaft sollte Siltuximab nur nach sorgsamer Nutzen-Risiko-Abwägung gegeben werden.
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