POF-Syndrom
Abk. für premature ovarian failure-Syndrom
Synonyme: Climacterium praecox, Klimakterium praecox. vorzeitige Menopause, prämature Menopause, prämature Ovarialinsuffizienz
Definition
Unter einem POF-Syndrom versteht man eine Ovarialinsuffizienz, die zu einem frühzeitigen Sistieren der Menstruation (Menopause vor dem 40. Lebensjahr) führt.
Ätiologie
Ursächlich liegt eine Ovarialinsuffizienz in Folge FSH-Resistenz mit Störung der Follikulogenese zu Grunde, die genetisch bedingt (primäres POF-Syndrom) oder erworben (sekundäres POF- Syndrom) sein kann.
Ursachen des primären POF-S. sind:
Sekundäre Formen treten auf in Folge von
- Autoimmunerkrankungen, z.B.
- Infektionserkrankungen
- Stressbelastung
- iatrogen
- in Folge Strahlentherapie, Chemotherapie oder
- nach beidseitiger Ovarektomie oder
- ohne erkennbare Ursache (idiopathisches POF-Syndrom)
Klinik
Die Symptomatik ähnelt den Symptomen des Klimakteriums. Sie beinhaltet:
- Hitzewallungen
- (nächtliche) Schweißausbrüche
- Stimmungsschwankungen, Gereiztheit, Nervosität
In der Regel besteht eine Infertilität, bei ursachenabhängiger teilweise vorhandener Menstruation besteht die prinzipielle Möglichkeit einer Schwangerschaft.
Komplikation
Erniedrigte Östrogenspiegel erhöhen das Risiko einer Osteoporose.
Diagnostik
Hinweisgebend für das Vorliegen eines POF-Syndroms ist die Anamnese bezüglich Alters, Dauer des Ausbleibens der Regelblutung, Vorerkrankungen und Begleitsymptomen.
Labordiagnostisch zeigt sich ein erhöhter FSH-Spiegel.
Zur Abklärung ursächlicher Erkrankungen dienen
- entsprechende Laboruntersuchungen auf Autoantikörper inkl. Rheumafaktoren und
- Sonographie der Eierstöcke
Therapie
Die Therapie des POF- Syndroms beruht auf einer Östrogensubstitution. Entsprechende Präparate können oral, transdermal, subkutan oder intravaginal appliziert werden.
Fertilitätserhaltene Therapie bei onkologischer Therapie
Zur Erhaltung der Fertilität im Rahmen einer entsprechenden onkologischen Therapie (Chemo- oder Radiotherapie) eignen sich
- GnRH-Analoga
- Entnahme und Kryokonservierung ovariellen Gewebes
um diese Funktion zu nutzen.