Mykotische Pneumonie (Katze)
Synonym: Pilzpneumonie
Englisch: mycotic pneumonia
Definition
Die mykotische Pneumonie der Katze ist eine seltene Form der Lungenentzündung, die durch Pilze hervorgerufen wird.
Ätiologie
Mykotische Pneumonien treten bei der Katze sehr selten auf. Die häufigsten Erreger sind Cryptococcus neoformans bzw. Cryptococcus gatti, wobei diese Pilzarten sich häufiger in der Nasenhöhle festsetzen und dort eine mykotische Rhinitis hervorrufen. Zusätzlich können Mediastinum oder Pleura von der Infektion betroffen sein.
Weitere seltene Erreger sind unter anderem:
Diese Pilzgattungen sind in Europa jedoch von untergeordneter Bedeutung.
Klinik
Die betroffenen Tiere können verschiedene klinische Symptome zeigen, unter anderem:
- Tachypnoe
- Atemnot
- Lethargie
- Gewichtsverlust
- Fieber (selten)
Der Erreger gelangt primär durch Inhalation in die Lunge. Später kann bei einer Infektion mit Cryptococcus spp. eine hämatogene Streuung in Gehirn, Haut, Lymphknoten, Knochen und andere Organe stattfinden.
Diagnostik
Zur Diagnosefindung sollten Röntgenbilder angefertigt werden. Typische radiologische Befunde sind interstitielle bis alveoläre Lungenzeichnungen oder diffuse noduläre Veränderungen. In seltenen Fällen können größere Knoten, mediastinale Massen, prominente Tracheobronchiallymphknoten oder ein Pleuraerguss festgestellt werden.
Mittels transthorakaler Feinnadelaspiration kann ein Erregernachweis durchgeführt werden. Der Latexagglutinationstest für Cryptococcus-Kapselantigen aus dem Serum kann mit guter Sensitivität und Spezifität eine Cryptococcus-Infektion nachweisen.
Therapie
Am effektivsten ist die Anwendung einer Kombination von parenteral verabreichtem Amphotericin B (fungizid) und Flucytosin. Da Amphotericin B stark nephrotoxisch ist, sollte es jedoch nur unter forcierter Diurese verabreicht werden.
Häufig kommen auch fungistatische Azole (z.B. Fluconazol oder Itraconazol zur Anwendung). Es können Nebenwirkungen wie Anorexie, Erbrechen und Hepatotoxizität auftreten.
Die Behandlung ist sehr aufwendig und kann bis zu zwei Jahre andauern. Regelmäßige Kontrollen mittels Zytologie und Latexagglutinationstest sind notwendig, wobei die erste Kontrolle nach 6 Wochen erfolgen sollte. Weitere Kontrollen werden im Abstand von drei Monaten empfohlen.
Quellen
- Schmidt V, Horzinek MC (Begr.), Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG. ISBN: 978-3-8304-1242-7.
- Thieme Tiermedizin. Kryptokokkose bei der Katze im Fallbericht (Zugriff: 22.02.2021)
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