Mykotische Rhinitis (Katze)
Synonym: Pilzinfektion der Nasenhöhle
Englisch: mycotic rhinitis
Definition
Als mykotische Rhinitis der Katze bezeichnet man eine durch Pilze hervorgerufene Infektion der Nasenhöhle.
Ätiologie
Am häufigsten werden die Pilzinfektionen durch Pilze der Gattung Cryptococcus (z.B. Cryptococcus neoformans und Cryptococcus gatti) hervorgerufen. Der Erreger kommt in Europa eher selten vor, in Australien, USA und im Westen Kanadas ist er jedoch stärker verbreitet. Mykosen durch Penicillium spp. oder Aspergillus spp. kommen selten vor. Junge Katzen sind häufiger betroffen, wobei die Erkrankung auch bei reinen Wohnungskatzen auftreten kann.
Cryptococcus neoformans und Cryptococcus gati sind Hefepilze, die von einer durchsichtigen Kapsel umgeben sind und sich durch Abschnürung vermehren. Die Erreger kommen vor allem in verrotendem Pflanzenmaterial oder auch in Vogelexkrementen vor.
Pathogenese
Zusätzlich zur Nase können auch die Lunge, die Haut, das Zentralnervensystem, die Augen und Lymphknoten befallen werden. Die Infektion erfolgt vermutlich durch Inhalation der Pilze, wodurch die Nase die erste und häufigste Lokalisation der Erkrankung ist.
Klinik
Betroffene Tiere können verschiedene Symptome aufweisen, unter anderem:
Zusätzlich können weitere Symptome in Abhängigkeit von weiteren betroffenen Organsystemen bestehen (z.B. Ataxie oder Krampfanfälle bei Beteiligung des Zentralnervensystems).
Diagnostik
Der Nachweis von Kryptokokken ist - abhängig von den betroffenen Organsystemen - zytologisch oder histologisch aus Nasentupfern, Lymphknotenaspiraten oder Biopsien möglich.
Der Latexagglutinationstest für Cryptococcus-Kapselantigen aus dem Serum weist eine Cryptococcus-Infektion mit guter Sensitivität und Spezifität nach. Falls die Erkrankung jedoch nur auf die Nase beschränkt ist, sind falsch negative Ergebnisse keine Seltenheit.
Der Nachweis einer Aspergillose kann durch den mikroskopischen Nachweis von typischen Pilzhyphen und eventuell einer positiven Pilzkultur erfolgen.
Therapie
Am effektivsten ist die Anwendung einer Kombination von parenteral verabreichtem Amphotericin B (fungizid) und Flucytosin. Da Amphotericin B stark nephrotoxisch ist, sollte es jedoch nur unter forcierter Diurese verabreicht werden.
Häufig kommen auch fungistatische Azole (z.B. Fluconazol oder Itraconazol zur Anwendung). Dabei können Nebenwirkungen wie Anorexie, Erbrechen und Hepatotoxizität auftreten.
Beim Auftreten von intranasalen Massen lässt sich der Therapieerfolg durch chirurgische Entfernung verbessern.
Eine Aspergillose wird lokal durch Verabreichung von Clotrimazol (Salbe oder Spülung) und/oder systemisch durch Azole therapiert.
Quellen
- Schmidt V, Horzinek MC (Begr.), Lutz H, Kohn B, Forterre F (Hrsg.). 2015. Krankheiten der Katze. 5., vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Stuttgart: Enke Verlag in MVS Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co KG. ISBN: 978-3-8304-1242-7.
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