Nase (Veterinärmedizin)
Synonyme: Nasus, Rhin
Englisch: nose
Definition
Die Nase ist der der Anfangsabschnitt des Atmungsapparates (Apparatus respiratorius) und tierartlich unterschiedlich ausgebildet.
Anatomie
Die Nase der Haussäugetiere lässt sich grob in zwei Abschnitte unterteilten, in die
- äußere Nase (Nasus externus) und in die
- innere Nase (Nasus internus).
Beiderseits sind noch unterschiedlich viele Nasennebenhöhlen (Sinus paranasales) ausgebildet, die mit der Nasenhaupthöhle in Kontakt stehen.
Äußere Nase
Die äußere Nase ist bei den Haussäugetieren - anders als beim Menschen - in die Konturen des Gesichts einbezogen und überragt diese nur unwesentlich. Die äußere Nase reicht rostral von der Nasenspitze (Apex nasi) über den Nasenrücken (Dorsum nasi) bis zur Nasenwurzel (Radix nasi).
Die Haut um den Naseneingang (Apertura nasi) ist beim Pferd behaart. Beim Fleischfresser und kleinen Wiederkäuern ist sie zum Planum nasale modifiziert und beim Rind deutlich zum Flotzmaul (Planum nasolabiale) umgestaltet. Beim Schwein ist der vordere Nasenabschnitt in Form einer Rüsselscheibe (Planum rostrale) gestaltet.
Die Nasenlöcher (Nares) sind mit Ausnahme beim Schwein und Pferd seitlich durch die Flügelrinne (Sulcus alaris) schlitzartig erweitert. Die tierartlich unterschiedlich ausgebildeten Nasenknorpel (Cartilagines nasi externi) stützen flexibel die Nasenöffnungen. Von den Nasenlöchern aus gelangt man in den inneren Abschnitt der Nase (Nasus internus).
Innere Nase
Die innere Nase wird beim Haussäugetier in zwei Abschnitte gegliedert. Von den Nasenlöchern aus gelangt man in den kurzen und mit kutaner Schleimhaut ausgekleideten
- Nasenvorhof (Vestibulum nasi), der direkt in die
- Nasenhöhle (Cavum nasi) führt.
Die paarigen Nasenhöhlen enthalten mehrere und unterschiedlich große Nasenmuscheln (Concae nasales). Mit ihrer respiratorischen Schleimhautbedeckung formen sie die Nasengänge (Meatus nasi), die sich über die gesamte Länge der Nasenhöhle erstrecken. Im Nasengrund (Fundus nasi) gehen sie in die Siebbeingänge (Meatus ethmoidales) über. In diesem Bereich liegt das tierartlich und individuell spezifisch große Riechfeld (Regio olfactoria), das mit seiner Riechschleimhaut noch in die Nasenhöhle reichen kann.
Der Meatus nasopharyngeus stellt den Übergang von den Nasenhöhlen in den Nasenrachen (Pars nasalis pharyngis) dar. Das Ostium intrapharyngeum bildet die Kreuzungsstelle der Luftwege und des Verdauungskanals. Über den Kehlkopf (Larynx) gelangt man schließlich in die unteren Luftwege.
Nasennebenhöhlen
Die Nasennebenhöhlen erweitern in tierartlich unterschiedlicher und altersabhängiger Weise den lufthaltigen Raum im Schädel. Sie sind zum größten Teil v.a. als große Buchten der Nasenschleimhaut zwischen den inneren und äußeren Platten des Stirn- und Oberkieferknochens, im Gaumen- und Keilbein sowie in den kaudalen Abschnitten der Nasenmuscheln ausgebildet.
Literatur
- Nickel, Richard, Schummer, August, Seiferle, Eugen. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band II: Organsysteme. Parey Verlag, 2003.
- Salomon, Franz-Viktor, Geyer, Hans, Gille, Uwe. Anatomie für die Tiermedizin. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Enke-Verlag, 2008.
- Breit, S., Künzel, W. Bau und Funktion der Atmungsorgane, von Herz, Kreislauf und Lymphorgane (Atmungsorgane). SS 2015
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