Larynx (Veterinärmedizin)
Synonym: Kehlkopf
Englisch: larynx
Definition
Topographie
Die Lage des Kehlkopfes ist tierartlich unterschiedlich. Beim Pferd und beim Wiederkäuer ragt er etwa zur Hälfte in den Kehlgang. Beim Fleischfresser und Schwein liegt er zur Gänze im kranialen Halsabschnitt. Er kann von ventral palpiert werden.
Da der Kehlkopf mit dem Zungenbein (Os hyoideum) in Verbindung steht, verändert er beim Schlucken seine Position.
Anatomie
Die Wand des Kehlkopfes wird hauptsächlich von der Struktur der Kehlkopfknorpel (Cartilagines laryngis) bestimmt. Diese sind durch Bänder und Muskeln untereinander, rostral mit den Knorpeln des Zungenbeins und kaudal mit der Luftröhre verbunden. Die Kehlkopfknorpel bilden dabei das äußere Grundgerüst des Kehlkopfes.
Kehlkopfhöhle
Das Kehlkopfinnere wird von der Kehlkopfhöhle (Cavum laryngis) eingenommen. Das Lumen wird durch die Stimmfalten (Plicae vocales) sanduhrförmig eingengt. Die Kehlkopfhöhle wird in rostrokaudaler Richtung in drei Abschnitte gegliedert:
- Kehlkopfvorhof (Vestibulum laryngis)
- Kehlkopfenge (Glottis)
- Ausgangsraum (Cavum infraglotticum)
Kehlkopfknorpel
Das Skelett des Kehlkopfes wird durch folgende Knorpel gebildet:
- Kehldeckel (Epiglottis): Befindet sich am Eingang des Larynx und ist für den Verschluss des Kehlkopfes beim Abschlucken (mit dessen Knorpel, Cartilago epiglottica) zuständig.
- Schildknorpel (Cartilago thyreoidea): Umrahmt ventral und seitlich die Kehlkopfhöhle.
- Ringknorpel (Cartilago cricoidea): Umfasst kaudal die Kehlkopfhöhle.
- Stellknorpel (Cartilagines arytaenoideae): Bilden das bewegliche Dach in Form einer Gießkanne.
- Spitzenknorpel (Processus corniculati): Sind den Stellknorpel unmittelbar angefügt und fehlen der Katze.
- Keilknorpel (Processus cuneiformes): Sind nur beim Pferd und Hund ausgebildet und unterschiedlich ausgeprägt.
- Zwischenaryknorpel (Cartilago interarytaenoidea): Kleiner Knorpel, der sich zwischen die beiden Stellknorpel einschiebt und nur beim Hund ausgebildet ist.
Gelenke
Zwischen den einzelnen Kehlkopfknorpel sind sowohl straffe als auch elastische Bänder ausgebildet, wobei die Knorpel teilweise gelenkig untereinander in Verbindung stehen. Hierbei unterscheidet man folgende Verbindungen:
- Kehldeckel-Zungenbeinverbindung
- Schildknorpel-Zungenbienverbindung
- Schildknorpel-Kehldeckelverbindung
- Ringknorpel-Schildknorpelverbindung
- Ringknorpel-Stellknorpelverbindung
- Verbindung beider Stellknorpel miteinander
- Ringknorpel-Luftröhrenverbindung
Muskeln
Am Kehlkopf sind zahlreiche Muskeln ausgebildet. Neben den Eigenmuskeln des Kehlkopfes, die zwischen den Kehlkopfknorpeln verkehren gibt es noch weitere Muskeln, die den Kehlkopf mit dem Zungenbein, dem Schlundkopf sowie dem Brustbein (Sternum) verbinden.
Zu den Kehlkopfeigenmuskeln gehören:
Histologie
Die Schleimhaut des Larynx ist an Stellen mit mechanischer Einwirkung als mehrschichtiges Plattenepithel ausgebildet. Eine solche Schleimhaut findet man fast im gesamten Kehlkopfvorhof, an der rostralen Berandung der Stimmfalten sowie bei Hund und Schwein auch in den seitlichen Kehlkopftaschen. Im Epithel der laryngealen Epiglottisfläche (außer beim Pferd) sind zusätzlich noch Geschmacksknospen ausgebildet.
Die restlichen Bereiche des Kehlkopfes, einschließlich der seitlichen Kehlkopftasche des Pferdes, sind mit einer respiratorischen Schleimhaut ausgekleidet. Diese ist durch ein hochprismatisches Flimmerepithel gekennzeichnet, das von Becherzellen durchsetzt ist. In der Tela submucosa sind besonders viele Drüsen und Lymphfollikel lokalisiert.
In der Kehlkopfschleimhaut finden sich etliche Solitärfollikel sowie Tonsillen in unterschiedlicher Ausprägung.
Funktion
Literatur
- Salomon, Franz-Viktor, Geyer, Hans, Gille, Uwe. Anatomie für die Tiermedizin. 2., aktualisierte und erweiterte Auflage. Enke Verlag, 2005.
- König, Horst Erich, Liebich, Hans-Georg. Anatomie der Haussäugetiere: Lehrbuch und Farbatlas für Studium und Praxis. 3., überarbeitete und erweiterte Auflage. Schattauer Verlag, 2014.
- Nickel, Richard, Schummer, August, Seiferle, Eugen. Lehrbuch der Anatomie der Haustiere, Band II: Organysteme. Parey Verlag, 2003.
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