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Synonyme: FNAB, Feinnadelpunktion, Feinnadelaspirationsbiopsie
Englisch: fine needle (aspiration) biopsy
Die Feinnadelbiopsie, kurz FNAB, ist ein Biopsieverfahren zur Zellgewinnung aus inneren Organen bei Tumorverdachtsdiagnose. Im Hinblick auf die anschließende histologische Untersuchung des gewonnenen Materials wird das Verfahren auch als Feinnadelaspirationszytologie (FNAC) bezeichnet.
Der verdächtige Knoten wird mittels einer dünnen Kanüle durch die Haut punktiert und das Biopsat über eine konnektierte Spritze per Unterdruck aspiriert. Dabei werden mehrere Tausend Zellen gewonnen. In Abhängigkeit von der Gewebetiefe wird die Punktion manuell oder durch bildgebende Verfahren (z.B. Sonografie, Röntgen) kontrolliert.
Nach der Probenentnahme wird das Biopsat histopathologisch befundet. Dabei kann eine Färbung oder immunzytochemische Behandlung des Materials durchgeführt werden.
Die Feinnadelbiopsie ist für den Patienten weniger belastend als eine Stanzbiopsie oder eine Exzisionsbiopsie und hat eine geringere Komplikationsrate (z.B. Blutungen). In der Regel ist keine Sedierung oder Anästhesie notwendig. Allerdings ist die pathohistologische Beurteilung des gewonnenen Materials aufgrund der kleineren Biopsatmenge schwieriger. Daher ist die Feinnadelbiopsie nicht so aussagekräftig wie Biopsieformen, die größere Gewebemengen gewinnen.
Die Feinnadelbiopsie ist ein komplikationsarmes Verfahren. Typische Risiken sind
im Punktionsbereich. Die Verschleppung von Tumorzellen durch die Feinnadelbiopsie in den Biopsiekanal kommt nur in seltenen Fällen vor.
Die feinnadelbioptische Abklärung kann unter anderem zur Tumordiagnostik bei unklaren Befunden
herangezogen werden.
Tags: Biopsie
Fachgebiete: Diagnostik, Innere Medizin, Pathologie
Diese Seite wurde zuletzt am 12. Februar 2020 um 16:47 Uhr bearbeitet.
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