1 Definition
Endokrinologische Funktionstests sind Prozeduren, welche die diagnostische Beurteilung von Funktionszuständen endokriner Regelkreise erlauben, indem die Spiegel von Hormonen oder Hormonabbauprodukten oder deren Wirkungen im kybernetischen Kontext eines Wirkungsgefüges beurteilt werden. Sie ergänzen auf diese Weise die isolierte Bestimmung basaler Hormonspiegel, die für sich alleine genommen in bestimmten Situationen eine unzureichende Sensitivität und Spezifität aufweisen würde.
2 Einteilung
Man unterscheidet zwischen statischen und dynamischen Funktionstests.
- Dynamische Funktionstests untersuchen das Übergangsverhalten des Regelkreises nach Verabreichung einer Stör- oder Stellgröße. Sie sind insbesondere für die Beurteilung von Zeitkonstanten und schnellen Reaktionen geeignet. Dynamische Funktionstests werden wieder unterteilt in:
- Statische Funktionstests kommen ohne Testsubstanz aus. Sie untersuchen den Regelkreis im Gleichgewicht, indem sie verschiedene Verhaltensparameter mathematisch zueinander in Beziehung setzen. Die einfachsten statischen Funktionstest berechnen lediglich Quotienten (z. B. Aldosteron-Renin-Quotient oder Insulin-Glukose-Quotient), dies reicht wegen der Nichtlinearität biologischer Wirkungsgefüge jedoch oft nicht aus. Meist bilden sie daher die Ergebnisse in Form von Strukturparametern auf ein Modell des Wirkungsgefüges ab (z. B. HOMA, SPINA, TSH-Index).
Zu den klinischen Funktionstests siehe: Funktionsdiagnostik
3 Beispiele
3.1 Dynamische Funktionstests
3.2 Statische Funktionstests
4 Literatur
- Lehnert, Deutsche Gesellschaft für Endokrinologie: Rationelle Diagnostik und Therapie in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. (2. Auflage 2010,Thieme)
- Partsch, Sippell, Mönig: Endokrinologische Funktionsdiagnostik. (6. Auflage 2007, Schmidt & Klauing)
- Nawroth, Ziegler: Klinische Endokrinologie und Stoffwechsel. (1. Auflage 2001, Springer)
- Schäffler, Bollheimer, Büttner, Girlich: Funktionsdiagnostik in Endokrinologie, Diabetologie und Stoffwechsel. (2009, Springer Verlag)
- Thomas L.: Labor und Diagnose. (6. Auflage 2005, TH-Books)