Globaler Hypophysenstimulationstest
Synonyme: Kombinierter Hypophysenstimulationstest, globaler HVL-Test
Definition
Der globale Hypophysenstimulationstest ist ein endokrinologischer Funktionstest, der sämtliche hormonellen Achsen der Adenohypophyse überprüft.
Testprinzip
Indikation
- Verdacht auf partielle oder komplette Hypophysenvorderlappeninsuffizienz (HVL-Insuffizienz)
- Verdacht auf Sheehan-Syndrom
- Diagnostik von HVL-Funktionsstörungen nach neurochirurgischen Eingriffen oder Bestrahlung
Durchführung
Der globale Hypophysenstimulationstest wird vorzugsweise morgens durchgeführt. Der Patient sollte nüchtern sein (> 6 h). 60 Minuten vor Testbeginn wird eine Venenverweilkanüle gelegt, die durch eine Tropfinfusion mit steriler physiologischer Kochsalzlösung oder einen Mandrin offen gehalten wird. Die Untersuchung läuft dann nach folgendem Zeitschema ab:
Zeit [min] | Maßnahme |
---|---|
-15 | Blutentnahme für ersten Basalwert (Probe 0) |
0 | Rasch aufeinanderfolgende i.v.-Injektion von 100 μg CRH, 100 μg GHRH, 100 μg GnRH (Frauen: 25 µg) und ggf. 200 μg TRH |
15 | Blutentnahme 1. Stimulationswert (Probe 1) |
30 | Blutentnahme 2. Stimulationswert (Probe 2) |
45 | Blutentnahme 3. Stimulationswert (Probe 3) |
60 | Blutentnahme 4. Stimulationswert (Probe 4) |
Die Kanüle sollte nach den Hormengaben ausreichend mit physiologischer NaCl-Lösung gespült werden. Ggf. kann man 90 und 120 Minuten nach der lnjektion weitere Proben entnehmen. Bei jeder Blutentnahme müssen 1 x Serumblut und 1 x EDTA-Blut (für ACTH) gewonnen werden. Die Proben werden jeweils mit dem Patientennamen und der Entnahmezeit beschriftet.
Interpretation
Ist die Hypophysenfunktion intakt, kommt es bei allen überprüften Einzelparametern zu einem Anstieg über den Basiswert.
Nebenwirkungen
- Flush, Wärmegefühl
- Schweißausbruch
- Passagere Dysgeusie
- Kopfschmerz
- Nausea