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Pentagastrin-Test

Synonym: Pentagastrin-Stimulations-Test

1. Definition

Als Pentagastrin-Test bezeichnet man die intravenöse Applikation von Pentagastrin zum diagnostischen Nachweis eines medullären Schilddrüsenkarzinoms bzw. zur Verlaufskontrolle nach Thyreoidektomie.

Der Test wurde früher auch im Rahmen der Diagnostik einer Achlorhydrie oder eines Zollinger-Ellison-Syndroms eingesetzt.

2. Hintergrund

Pentagastrin ist ein synthetisch hergestelltes Pentapeptid und Derivat des Gastrins mit endokrinen Effekten:

3. Indikation

Das Testverfahren findet in erster Linie Anwendung bei Verdacht auf ein medulläres Schilddrüsenkarzinom bei unauffälligen basalen Calcitoninwerten und zählt zur erweiterten Diagnostik. Weitere Indikationen sind:

Auf Grund des ungünstigen Nebenwirkungsprofils und der mangelnden Verfügbarkeit von Pentagastrin in Deutschland ist der Test heute (2021) weitgehend durch andere Methoden, wie molekulargenetische Verfahren oder den Calcium-Stimulationstest, abgelöst worden.

4. Hinweis

Pentagastrin muss in Deutschland über internationale Apotheken bezogen werden.

5. Durchführung

5.1. Pentagastrin-Calcitonin-Test

Der Test wird am nüchternen und liegenden Patienten durchgeführt. Die Blutentnahme erfolgt aus einer im Vorfeld gelegten Venenverweilkanüle.

Zeit [min] Maßnahme
-30 Legen einer Venenverweilkanüle
-10 Blutentnahme für den 1. Calcitonin-Basalwert
0 Blutentnahme für den 2. Calcitonin-Basalwert
0 Gabe von 0,5 µg/kg KG Pentagastrin i.v.
2, 5, 10 Blutentnahmen für die Bestimmung des Calcitonin-Wertes nach Injektion

5.2. Pentagastrin-Magensäure-Test

Bei der Diagnostik von Störungen der Magensäureproduktion wird dem Patienten im Vorfeld eine Magensonde gelegt, aus der Magensekret abgesaugt werden kann. Vor der Pentagastrininjektion (s.c. oder i.v.) wird die basale Säuresekretion durch mehrere Entnahmen von Magensekret bestimmt. Im Anschluss an die Injektion wird die maximale Säuresekretion ermittelt.

Die Messung des pH-Wertes des mittels Magensonde abgeleiteten Magensaftes nach Pentagastrininfusion gibt Aufschluss über die Parietalzellfunktion.

6. Interpretation

Nach Applikation von Pentagastrin zeigen Patienten mit einem medullären Schilddrüsenkarzinom einen deutlich stärkeren Anstieg (3- bis 10-fach) der Calcitoninkonzentration als Normalpersonen (2-fach). Stark erhöhte Calcitoninspiegel nach Pentagastrininfusion können daher ein Anzeichen für das Vorliegen eines medullären Schilddrüsenkarzinoms sein und sollten in jedem Fall durch zusätzliche Diagnostik ergänzt werden.

Patienten mit einem Zollinger-Ellison-Syndrom oder einer Achlorhydrie zeigen nach Applikation von Pentagastrin eine deutlich geringere Steigerung der Magensäureproduktion im Vergleich zu gesunden Personen.

siehe auch: Schilddrüsenkarzinom

7. Literatur

  • Laborlexikon.de; abgerufen am 26.04.2021

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