Ciltacabtagen-Autoleucel
Handelsname: Carvykti®
Synonym: Ciltacabtagen autoleucel
Englisch: ciltacabtagene autoleucel
Definition
Ciltacabtagen-Autoleucel ist eine CAR-T-Zell-Therapie, die zur Behandlung des therapierefraktären multiplen Myeloms zugelassen ist.
Wirkmechanismus
Ciltacabtagen-Autoleucel ist eine gegen B-Zell-Reifungsantigen (BCMA) gerichtete Immuntherapie aus genetisch veränderten, autologen T-Zellen. Patienteneigene T-Zellen werden in vitro genetisch so umprogrammiert, dass sie einen chimären Antigenrezeptor (CAR) ausbilden. Dieser Antigenrezeptor identifiziert und eliminiert Zellen, die BCMA auf ihrer Zelloberfläche exprimieren. Dazu zählen die Zellen der B-Linie des multiplen Myeloms, aber auch normale B-Zellen und Plasmazellen im Spätstadium. Durch die Bindung an die Tumorzellen kommt es zur zytolytischen Zerstörung der BCMA-exprimierenden Tumorzellen.
Indikation
- Behandlung erwachsener Patienten mit rezidiviertem und refraktärem multiplen Myelom, die zuvor bereits mindestens drei Therapien erhalten haben, darunter einen Immunmodulator, einen Proteasom-Inhibitor sowie einen CD38-Antikörper (z.B. Daratumumab, Isatuximab), und die während der letzten Therapie eine Krankheitsprogression zeigten.
Darreichungsform
- Infusionsbeutel mit 3,2 × 106 – 1 × 108 Zellen Infusionsdispersion
Nebenwirkungen
Die Therapie mit Ciltacabtagen-Autoleucel kann zu zahlreichen Nebenwirkungen führen, die verschiedene Organsysteme betreffen. Sehr häufig (≥ 1/10) treten unter anderem auf:
- Infektionen und parasitäre Erkrankungen
- Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
- Erkrankungen des Immunsystems
- Stoffwechselstörungen
- Erkrankungen des Nervensystems
- Herzerkrankungen
- Gefäßerkrankungen
- Erkrankungen der Atemwege
- Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
- Bewegungsapparat
- Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems
- Allgemeine Erkrankungen
- Erhöhte Laborwerte, beispielsweise:
Kontraindikationen
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile
Zulasssung
Nutzenbewertung
Das Nutzenbewertungsverfahren des G-BA kam im August 2023 zu folgendem Ergebnis:[1]
- Anhaltspunkt für einen nicht quantifizierbaren Zusatznutzen, weil die wissenschaftliche Datengrundlage eine Quantifizierung nicht zulässt
Kosten
In Deutschland betragen die Jahrestherapiekosten rund 420.000 €.[1]