DRESS-Syndrom: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 22. April 2023, 09:27 Uhr
Abk. von: Drug Rash with Eosinophilia and Systemic Symptoms
zu deutsch: Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen
Englisch: DRESS-syndrome
Definition
Das DRESS-Syndrom ist eine hypererge Reaktion des Körpers auf die Einnahme eines bestimmten Medikamentes.
Verlauf
Das typische Zeichen des DRESS-Syndroms ist das generalisierte Exanthem der Haut. Es tritt in der Regel 1-4 Wochen nach der Einnahme auf. In seltenen Fällen kann es auch nach erst 8 Wochen auftreten.
Darüber hinaus kommt es zu einer systemischen Inflammation, die wesentlich zur Prognose beiträgt. Hämatologische Symptome umfassen Eosinophilie, Thrombozytopenie und atypische Lymphozytose.
Die Mortalität liegt bei etwa 10%.[1]
Ursachen
Die genauen Ursachen, die zu einer solch heftigen Reaktion auf ein Arzneimittel führen, sind nicht genau geklärt. Zur Zeit werden sowohl ein erblich bedingter Defekt des Stoffwechsels und eine Beteiligung von Herpesviren diskutiert.
Medikamente, die ein DRESS-Syndrom auslösen können, umfassen u. a.:
Symptome
Im Unterschied zu einem normalen Arzneimittelexanthem sind beim DRESS-Syndrom immer auch hämatologische Veränderungen und mindestens ein Zeichen eines viszeralen Befalls nachweisbar. Die Betroffenen klagen oft über hohes Fieber und weisen Ödeme im Gesicht sowie Lymphadenopathien auf. Desweiteren können viele Organe, wie Lunge, Leber, Schilddrüse oder auch das Nervengewebe von einer Entzündung betroffen sein. Zu beachten ist, dass die Schwere des Exanthems nicht proportional zur Beteiligung der inneren Organe ist.
Diagnose
Um ein DRESS-Syndrom zu diagnostizieren, sollten Leber-, Nieren- und Schilddrüsenwerte bestimmt werden. Im Blutbild zeigen sich Eosinophilie, Thrombopenie, Anämie und atypische Lymphozytose. Eine Abdomensonografie oder ein Röntgen-Thorax können je nach Befund ebenfalls indiziert sein.
Differentialdiagnose
Das DRESS-Syndrom kann leicht mit folgenden Krankheitsbildern verwechselt werden:
- Stevens-Johnson-Syndrom (SJS)
- Toxische epidermale Nekrolyse (TEN)
- Eosinophile Zellulitis (Wells-Syndrom)
- Akute generalisierte exanthematische Pustulose (AGEP)
- Staphylococcal Scalded Skin Syndrome (SSSS)
- EMPACT-Syndrom
Therapie
Der wichtigste Schritt der Therapie ist das Absetzen des auslösenden Medikamentes. Gleichzeitig sollten hochdosierte Steroide und Antihistaminika verabreicht werden.
Literatur
- ↑ Walsh SA, Creamer D (January 2011). "Drug reaction with eosinophilia and systemic symptoms (DRESS): a clinical update and review of current thinking". Clinical and Experimental Dermatology 36 (1): 6–11. doi:10.1111/j.1365-2230.2010.03967.x. PMID 21143513