Minocyclin
Handelsnamen: Skid® u.a.
Definition
Minocyclin ist ein Breitspektrumantibiotikum aus der Gruppe der Tetrazykline.
Chemie
Minocyclin hat die Summenformel C23H27N3O7 und eine molare Masse von 457,48 g/mol.
Wirkungsspektrum
Minocyclin hat eine bakteriostatische Wirkung auf grampositive Bakterien, wie z. B. Streptokokken und Listerien, aber auch auf gramnegative Bakterien, wie z.B. Neisserien, Yersinien, Haemophilus spp., Brucellen und Bordetella pertussis. Eine klinische Relevanz hat insbesondere die Wirkung gegen intrazelluläre Keime, wie z.B. Mykoplasmen, Rickettsien und Chlamydien.
Indikationen
Trotz der Resistenzzunahme bei zahlreichen Bakterienstämmen ist Minocyclin noch immer Mittel der Wahl zur Behandlung der nicht-gonorrhoischen Urethritis und der Borreliose. Des Weiteren wird Minocyclin zur Behandlung der Acne vulgaris und zur ambulanten Therapie bei Atemwegsinfektionen (akuter Schub einer chronischen Bronchitis) eingesetzt.
Dosierung
- 2 x 50 mg p.o. tgl. oder 1 x 100 mg tgl. p.o.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Minocyclin kann - wie andere Tetrazykline - irreversible Veränderungen an den Zähnen (gelbliche bis braune Verfärbungen, Zahnschmelzhypoplasie) hervorrufen und sollte deshalb während der Schwangerschaft und vor dem 8. Lebensjahr nicht eingesetzt werden. Die Anwendung bei schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen sollte ebenfalls unterbleiben. Eine weitere Nebenwirkung von Minocyclin ist die Photosensibilisierung mit Erythem- und Ödembildung an den belichteten Körperstellen.
Interaktionen
- Minocyclin verstärkt die Wirkung von Cumarin-Derivaten und Sulfonylharnstoffen.
- Die Toxizität von Methotrexat und Ciclosporin wird durch Minocyclin erhöht.
- Die Wirkung von oralen Kontrazeptiva wird durch die Gabe von Minocyclin abgeschwächt.