Brucella
Synonyme: Brucellaceae, Brucellen
nach Sir David Bruce, australisch-englischer Arzt und Mikrobiologe
Definition
Brucella ist eine Gattung gramnegativer Stäbchenbakterien, die hauptsächlich im Urogenitalsystem von Rindern, Schweinen und Schafen vorkommt. Eine Infektion beim Menschen kann in seltenen Fällen zu einer Brucellose führen. Ein Nachweis von Brucella ist meldepflichtig.
Eigenschaften
Brucellen sind verhältnismäßig kurze, ellipsoide Stäbchenbakterien. Sie sind völlig unbeweglich und leben aerob.
Arten
Nach aktuellem Wissensstand gibt es nur noch eine Brucellaspezies - Brucella melitensis. Alle bisherigen Arten werden als Biovare eingeordnet. "Brucella abortus" heißt jetzt: "Brucella melitensis biovar abortus".
- Brucella abortus: Dieser Erreger wird auch Bang-Bazillus genannt, da er die, vor allem beim Rind auftretende Bang-Krankheit auslöst. Außerdem kann er auch eine Brucellose auslösen.
- Brucella melitensis: Dies ist der Haupterreger der Brucellose und deren Sonderform, die als Maltafieber bezeichnet wird. Außerdem kann er auch die Bang-Krankheit auslösen, jedoch sind hier vor allem Ziegen und Schafe betroffen.
- Brucella suis: Sein natürlicher Wirt ist das Schwein, bei dem er der Hauptauslöser der Bang-Krankheit ist. Aber auch er kann eine Brucellose beim Menschen auslösen.
- Brucella canis: Wirt ist der Hund, für immunkompetente Menschen ist der Erreger nur schwach pathogen.
Vorkommen
Brucellen kommen hauptsächlich in nicht gekochten, tierischen Lebensmitteln (Rohmilch, Sahne, Frischkäse etc.) vor.
Pathogenität
- aerogen bzw. über aerosole (keine Tröpfcheninfektion!)
- Übertragung über Zoonosen (von Mensch auf Tier sowie von Tier auf Mensch möglich) von Nutztieren z.B bei Schlachtung durch Hautverletzungen
- Erreger lassen sich bei stillenden Müttern nachweisen
Symptomatik
- Starke Gelenkschmerzen
- Fieber
Therapie
Prophylaxe
Bisher (2021) gibt es keine entsprechende Schutzimpfung.
Nachweis
Der Nachwies von Brucella-Bakterien erfolgt im Labor per Bunte Reihe.