Brucella suis
Definition
Brucella suis ist ein Bakterium aus der Gattung Brucella und Auslöser der Schweinebrucellose. Brucella suis ist auch auf den Menschen übertragbar.
Eigenschaften
Brucella suis sind gramnegative, aerob-lebende Bakterien. Sie bilden keine Sporen und sind nicht motil. Sie leben obligat intrazellulär, können sich also nur in einem Wirt vermehren. Trotzdem können sie sehr lange außerhalb eines Wirts überleben.
Brucella suis wird in die Biovare 1-5 eingeteilt, die sich bezüglich ihrer Pathogenität und Wirte unterscheiden.
Übertragung
Auf das Hausschwein wird Brucella suis vermutlich durch verseuchtes Grünfutter übertragen. Innerhalb des Schweinebestandes kann sich der Erreger leicht durch direkten Kontakt verbreiten.
Eine Übertragung auf den Menschen kann besonders während der Schlachtung stattfinden. Auch Jäger und Veterinärmediziner gehören zu den gefährdeten Gruppen. Außerdem stellt nicht ausreichend gekochtes Rentierfleisch eine Gefahr dar. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist extrem selten.
Verbreitung
Der Hauptwirt von Brucella suis sind Schweine. Dort treten die Biovare 1-3 auf. Darüber hinaus können auch Rentiere (Biovar 4) und Nagetiere (Biovar 5) befallen werden. Mögliche, aber seltene Wirte sind Rinder, Schafe, Hunde und Pferde. Obwohl Brucella suis ähnlich virulent ist wie Brucella melitensis, ist sein Auftreten deutlich seltener. Nur die Biovare 1 und 3 verursachen einen schweren Krankheitsverlauf beim Menschen.
Brucella suis ist weltweit verbreitet. In vielen europäischen Ländern und den USA gilt der Erreger in den domestizierten Schweineherden als ausgerottet, jedoch kommt es gelegentlich zu Wiedereinschleppung durch Wildtiere. Bei Wildschweinen und Feldhasen kann Brucella suis regelmäßig nachgewiesen werden. In Europa ist vor allem Biovar 2 für Fälle der Schweinebrucellose verantwortlich. Biovar 2 verursacht jedoch nur eine schwache Form der Brucellose.
Klinik
Eine Brucella-suis-Infektion ist beim Menschen ein Auslöser der Brucellose. Brucella suis (und auch Brucella melitensis) ist aggressiver und virulenter als Brucella abortus oder canis. Eine Infektion führt häufig zu Leberkomplikationen, die durch Leberabszesse und eiternde Läsionen gekennzeichnet ist.
Bei kardiovaskulären Komplikationen sind Aneurysmen des Sinus Valsalvae typisch für Brucella-suis-Infektionen.
Bei Schweinen sind gehäufte Fehlgeburten zu beobachten. Bei männlichen Schweinen kann es außerdem zu Epididymitis und Orchitis kommen.
Symptome
Die Symptome einer Brucellose ähneln oftmals einer Grippe. Zu ihnen zählen u.a.:
Diagnose
Der definitive Nachweis des Erregers erfolgt über eine Blutkultur. Diese benötigt jedoch oft mehrere Wochen und ist häufig nicht erfolgreich. Deswegen kann eine Diagnose auch über die Serologie oder den Nachweis von genetischem Material im Blut via PCR erfolgen.
Therapie
Die Behandlung beim Menschen erfolgt durch eine 4-6 wöchige Gabe von Antibiotika. Eingesetzt werden u.a.:
- Doxycyclin
- Rifampin
- Cotrimoxazol (bei Kindern)
- Streptomycin
- Azithromycin